Individuelles Lernen: Flexibel, praktisch, eLearning
Die Vorteile von individuellen Lernangeboten liegen auf der Hand, vor allem, wenn es sich um eLearning handelt. Wir sprechen jetzt nicht von den ganzen Kosten, die dein Unternehmen dadurch sparen kann. Es geht uns in diesem Artikel vor allem um die Lernenden und den Lerneffekt:
- Individuelles Lernen ist flexibel, zeitlich wie örtlich.
- Individuelles Lernen ermöglicht Lernen nach eigenem Geschmack – auf der Couch, in kurzen Einheiten oder direkt alles auf einmal.
- Individuelles Lernen senkt den Wettbewerbsdruck – mein:e Kolleg:in ist schneller als ich? Na und? Wenn ich individuell lerne, bekomme ich davon vermutlich nicht einmal etwas mit.
- Individuelles Lernen ermöglicht einfache Wiederholungen: Wenn ich etwas beim ersten Mal nicht verstanden habe, schaue ich mir den Content einfach noch mal an.
- Mit individuellen Lerninhalten kann ich nach Relevanz wählen: Einige Lektionen können ausgelassen, andere vertieft werden – je nachdem, was ich gerade brauche.
- Individuelles Lernen fördert Eigenständigkeit: Nicht ohne Grund wird es an Unis großgeschrieben. Wer selbstständig lernt, fühlt sich für den eigenen Lernerfolg viel mehr verantwortlich als beim Lernen in der Gruppe. Das fördert nicht nur das Verantwortungsbewusstsein beim Lernen, sondern in der Arbeit an sich.
- Wenn ich mir Inhalte selbstständig erarbeite, anstatt sie nur zu wiederholen, kann das einen nachhaltigeren Lerneffekt haben.
- Individuelles Lernen ist niedrigschwellig – und zwar aufgrund all dieser genannten Faktoren. Ein Seminar muss ich sowohl als Teilnehmer:in als auch als Lehrende:r gut planen – digitale Learning Experiences kann ich quasi-autark abrufen und deshalb einfacher in meinen Alltag integrieren.
Nachteile von individuellen Lernangeboten
Aber natürlich gibt es auch die andere Seite der Medaille. Individuelles Lernen kann nämlich eins nicht abbilden: den sozialen Faktor der Gruppenlernens. Und damit gehen einige Nachteile einher:
- Individuelles Lernen kann schnell langweilig werden – so multimedial und spielerisch und zielgruppenspezifisch es auch ist. Ohne soziale Spiegelung werden uns Dinge schnell öde.
- Individuelles Lernen kennt keine Gruppendynamik – und diese ist sauwichtig, wenn es darum geht, die Motivation hochzuhalten.
- Wer individuell lernt, kann sich nicht über Lerninhalte austauschen. Zumindest ist das nicht unmittelbar und „in echt“ möglich. Verständnisfragen können in Seminaren zwischendurch beantwortet werden. Bei individuellen Learning Experiences geht das nur bedingt.
- Individuelles Lernen erfordert Eigenverantwortung – und das ist zwar einerseits förderlich, aber andererseits eben auch sehr fordernd. Wer sich nicht gut selbst motivieren kann, hat es beim individuellen Lernen schwer.
- Die Kreativität einer Gruppe kommt beim individuellen Lernen nicht zustande. Für Infotrainings über das neue Firmengebäude ist das vielleicht nicht notwendig. Wenn es um die Gestaltung einer neuen HR-Strategie geht, schon.
- Durch individuelle Lernangebote verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit leichter. Als Part der Unternehmensführung magst du jetzt „juhu!“ schreien. Das ist doch dann echtes Interesse! Aber dauerhaft tut eine allzu schwammige Grenze nicht gut – weder dem:der Mitarbeiter:in noch der Produktivität.
- Der praktische Teil wird beim individuellen Lernen meist wenig beachtet. Das ist in Gruppenseminaren eher möglich.
Lerngemeinschaft: Zusammen, interaktiv, Workshop
Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen des Zusammenlernens, begonnen mit all den Vorzügen, die das gemeinsame Lernen (am besten analog in einem Raum) mit sich bringt:
- Gemeinsam lernen schafft Gemeinschaft – und diese ist einer der Grundpfeiler für funktionierende Unternehmen. Jede Erfahrung, die wir teilen, bringt uns als Team enger zusammen. Wir lernen einander kennen und finden heraus, wie wir gemeinsam Probleme lösen und Neuerungen entwickeln können. Das ist eine perfekte Simulation von Alltagssituationen in unserer Zusammenarbeit.
- Lerngemeinschaften und Gruppenseminare fördern die Kreativität – und zwar weitaus mehr, als das beim individuellen Lernen möglich ist. Kommunikation schafft Ideen. Wir brauchen einander, um uns zu inspirieren.
- Gemeinsam lernen erhöht die Motivation: Wenn ich mich als Teil einer Gruppe begreife, will ich oft noch stärker zum Erfolg beitragen, als wenn es dabei nur mich geht.
- Moderater Wettbewerbsdruck erhöht die Leistung: Wenn ich im Team gegen andere Teams antrete oder mich als Individuum mit anderen messe, will ich gewinnen. Das treibt meine Leistungsfähigkeit in die Höhe.
- Kommunikation über Lerninhalte ist in Lerngemeinschaften einfach: Ich habe eine Frage, verstehe etwas nicht, möchte über das Kursformat sprechen – alles kein Problem, weil immer ein:e Ansprechpartner:in da ist.
- Zusammen lernen macht Spaß: Wenn ich nur alleine vor dem Rechner sitze, wird mir schnell langweilig. Gemeinsam in der Gruppe zu interagieren, sorgt für Abwechslung.
- Ausprobieren ist beim gemeinsamen Lernen einfacher – zumindest, wenn es analog abläuft.
- Wenn ich mit anderen lerne, entwickle ich ganz nebenbei meine Social Skills weiter – beim Alleinelernen nicht.
Nachteile von Lerngemeinschaften
Und natürlich lassen wir auch hier die Herausforderungen des gemeinschaftlichen Lernens nicht unkommentiert:
- Lerngemeinschaften erfordern Kompromisse: Ich kann nicht so lernen, wie es mir am besten passt, sondern muss mich an die Gruppe anpassen. Das kann für einige Lernende zum Problem werden.
- Lerngemeinschaften haben Konfliktpotenzial – wie immer, wenn Menschen zusammenkommen. Das ist zwar kein Nachteil an sich, aber eine Schwierigkeit, mit der wir beim individuellen Lernen nicht konfrontiert sind (zumindest nicht unmittelbar).
- Gemeinsames Lernen erfordert Planung – ich kann mich nicht einfach an den Rechner setzen oder zwischendurch mal eine Einheit abhaken. Wenn ich in einer Gruppe lerne, brauche ich einen Raum und einen festen Zeitrahmen, in dem wir uns treffen. Bei digitalen Seminaren fällt zwar der Raum weg, aber zu lernen, wann ich will, ist trotzdem nicht möglich.
- Gemeinsam zu lernen treibt den Wettbewerb unter Mitarbeiter:innen an. War das nicht gerade noch ein Vorteil? Ja, bis zu einem gewissen Grad. Zu viel Leistungsdruck hat allerdings den gegenteiligen Effekt. Sowohl Motivation als auch Gemeinschaftsgefühl sinken dann wieder.
- Lerngemeinschaften sind nicht sehr effizient – das gilt vor allem für Gruppenseminare, in denen es um Wissenserwerb geht. Nicht alle Mitarbeiter:innen sind zu Seminarbeginn auf dem gleichen Stand. Aber alle müssen exakt denselben Inhalt durcharbeiten.
- Lerngemeinschaften können zurückhaltende Mitarbeiter:innen benachteiligen. Es gibt Menschen, die sich in exponierten Gruppensituationen einfach nicht wohlfühlen. Für diese sind Lerngemeinschaften nicht immer von Vorteil (auch wenn sie andererseits die Möglichkeit bieten, genau diese schwierigen Interaktionen zu üben).
Individuelles Lernen oder Lerngemeinschaft? – Ja, bitte!
Wir hatten es ja eingangs schon gesagt: Bei SAPERED halten wir nicht viel davon, für das eine oder andere Plädoyer zu halten. Wie auch? Beide Lernformen haben durchaus ihre Vor- und Nachteile. Für uns ist es viel wichtiger, in jeder Weiterbildung genau die Elemente beider Welten zu vereinen, die für dieses Unternehmen und diese Mitarbeiter:innen jetzt sinnvoll sind. Wir sind also große Fans von Mischformen, die sowohl digital und individuell als auch analog und gemeinsam das Lernen ermöglichen.
Solche Konzepte nennt man Blended Learning – wovon du garantiert schon gehört hast. Aber für uns meint „Blended“ nicht: Ich setz mich mal vor den Rechner mit Zoom und mal ins Seminar. Nee. Es geht uns darum, ganzheitliche Learning Experiences zu schaffen, die Menschen ansprechen, begeistern und zu nachhaltigen Lernerfolgen verhelfen.
Was wir mit jedem Konzept anstreben: Mitarbeiter:innen, die aus der Weiterbildung kommen und mit strahlenden Augen rufen – „Ich hab’s kapiert! Und mehr noch: Ich hab‘ voll Lust, mein neues Wissen jetzt in meiner Arbeit anzuwenden!“ (Natürlich reicht es auch, wenn sie das denken …)
Das ist ein hoher Anspruch und wir können ihn nur erfüllen, wenn wir das Beste aus individuellen Lernkonzepten mit dem Besten aus dem gemeinsamen Lernen verbinden. Blended Learning heißt also für uns: Eine analoge Learning Experience genau da mit Individual-eLearning-Elementen anzureichern, wo echter Mehrwert entsteht. Nicht, weil es cool ist. Nicht, weil es alle machen. Sondern weil es nützlich ist und Erfolg bringt. Genauso können wir digitale Lernangebote um analoge Elemente erweitern, die wirklich Mehrwert bringen. Klingt gut? Dann lass uns reden – wir freuen uns drauf!