„Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu.“ (Ödön von Horváth)
Wenn es eine Sache gibt, auf die wir so gar keine Lust haben, dann zu einem Unternehmen zu werden, auf dass dieses Zitat passt. Also haben wir uns in den letzten Monaten immer wieder und besonders intensiv mit unserer Identität auseinandergesetzt.
Warum tun wir das und ist es dafür nach zwölf Monaten nicht schon ein bisschen spät?
Wir versuchen eine sinngetriebene, menschenzentrierte und rollenbasierte Organisation aufzubauen, die ihren eigenen Werten treu bleibt. Also wollten wir bei Gründung in kürzester Zeit Purpose, Werte, Vision, Mission und Co ein für alle Mal definieren. Damit sind wir gescheitert. Unsere Erkenntnis: Wir haben dem Ziel sehr viel und dem Prozess viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Also von vorne, diesmal richtig.
Das große SAPERED Purpose-Turnier
Am Anfang steht der Purpose: Wir brauchen einen Sinn, um dauerhaft bestehen zu können.
Das ist keine neue Erkenntnis, aber dennoch tun wir uns sehr schwer damit, eben diesem (gemeinsamen) Sinn auf die Spur zu kommen und ihn zu formulieren.
Geholfen hat uns dabei das Purpose-Turnier der Neuen Narrative (Link zum Tool). Kurz erklärt: Nachdem wir uns mit unseren Stakeholdern auseinandergesetzt haben, hat jede:r Mitarbeitende eine individuelle Purpose-Skizze erstellt. Diese Skizze haben wir uns einander in Zweiergruppen erklärt, nur um dann beide Versionen zu verwerfen und auf dieser Basis einen neuen Prototypen zu entwickeln. Dieser kam in die nächste Runde. In einem Turniermodus haben wir diesen Prozess wieder und wieder durchlaufen, bis am Ende ein Purpose-Prototyp stand.
Wir können das Tool jedem Unternehmen empfehlen – allerdings nicht uneingeschränkt. Statt in den Kleingruppen jeweils einen wirklich neuen Purpose zu formulieren, haben wir das Beste aus beiden Skizzen genommen und einfach zusammengefügt. Der Weg des geringsten Widerstandes … mit einem nicht gänzlich zufriedenstellenden Ergebnis. Wir wollten Kompromisse schließen und das hat nicht funktioniert. Eine Organisation sollte also gelernt haben, zu „streiten“, bevor sie sich an das Purpose-Turnier macht.
Ausblick statt Rückblick
Ein Purpose ersetzt nicht die Vision, also ein ganz konkretes Bild davon, wie die Welt in ein paar Jahren aussehen wird und welche Rolle SAPERED darin spielt. Wir nutzen das Jahresende auch, um unsere Vision zu schärfen. Gemeinsam mit unserem Partner me&company starten wir noch im Dezember eine Workshopreihe, in der wir unsere Vision noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, um daraus unsere Strategie für das kommende Jahr beziehungsweise die kommenden Jahre abzuleiten. Kurzum: Wir stellen uns die Frage, nach dem aktuell aussichtsreichsten Weg, den wir in Richtung unserer Vision gehen können. Unser Purpose-Prototyp und die unserem Vorhaben zugrunde liegenden Werte, geben dabei den Weg vor. Welche Methodiken wir dabei nutzen, wie wir überhaupt zu unseren Werten gekommen sind und wie wir es schaffen all diese Dinge in unsere tägliche Arbeit zu integrieren, verraten wir euch gerne im nächsten Blogpost. Spoiler: Eine richtig schlechte Retro hat uns dabei sehr geholfen. Stay tuned.