Warum Weiterbildungen nicht gut ankommen
Weiterbildung – das klingt schon so nach Anstrengung, Belanglosigkeit und Stress. Haben einige Unternehmen auch gemerkt und das Ganze in Learning & Development umbenannt. Aaaah, besser! Bloß: Wenn zwar „Learning & Development“ draufsteht, aber immer noch Weiterbildung drin ist, ändert das nicht viel an der Motivation der Lernenden.
Es gibt ein paar klassische Makel, die Mitarbeiter:innen an Weiterbildungen so richtig doof finden. Wir haben sie gesammelt und fiktive, aber realitätsnahe Aussagen von ebenso ausgedachten Mitarbeiter:innen dazu gepackt:
- Kein Mehrwert: Wenn eine Lehrveranstaltung keinen Mehrwert für mich bringt (oder ich den nicht sehe), warum soll ich dann da mitmachen?
- Keine Zeit: Wenn ich so überarbeitet bin, dass ich schlicht keine Zeit für eine Weiterbildung finde, dann bringt auch das beste Lernangebot nichts.
- Uninspirierende Inhalte: Das letzte Seminar? Keine Ahnung, was darin vorkam. Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist das Wort „Modul“ an der Tafel.
- Schwerfällige Formate: Nach der ersten halben Stunde, in der der Typ am Overheadprojektor doziert hat, hab‘ ich abgeschaltet.
- Zu theoretisch: Ich konnte keine Brücke von dem, was da besprochen wurde, zu meiner Arbeit schlagen.
- Unbequemer Rahmen: Erst mussten wir eine Stunde dort hinfahren und dann drei weitere Stunden in einem müffelnden Raum mit hundert anderen sitzen. Das hat die Konzentration erschwert.
Das alles sind Faktoren, die eine Weiterbildung extrem unattraktiv machen. Falls du selbst eLearning-Beauftragte:r in einem Unternehmen bist, ist dir das alles bestimmt nicht neu. Die Frage ist nur: Wie geht es anders? Und wie lässt sich grundsätzlich ein Lernklima in einem Unternehmen etablieren, das Lust auf Weiterbildung macht?
Dazu kommen wir jetzt.
Mach diese 10 Dinge, wenn du willst, dass deine Mitarbeiter:innen mit leuchtenden Augen aus der Weiterbildung kommen
Weiterbildungen gibt es ja aus vielen guten Gründen:
- Unternehmen brauchen Fachkräfte mit immer neuen Skills.
- Mitarbeiter:innen wollen sich persönlich und fachlich entwickeln.
- Gute Weiterbildungen sorgen für den nötigen Frischekick, damit alle motiviert an neue Projekte gehen.
Das sind jetzt nur die drei, aus unserer Sicht, wichtigsten Gründe dafür, warum Weiterbildungen dringend gebraucht werden. Wenn es darum geht, Lernangebote zu machen, die nachhaltig Erfolg bringen, inspirieren und motivieren, dann solltest du den Fokus auf die zwei Punkte legen, die sich um deine Mitarbeitenden drehen: das Bedürfnis nach Entwicklung und den quasi magischen Effekt des Lernens auf die Kreativität.
Nun kommen wir zu den 10 Faktoren, die eine Weiterbildung mit „Yeah“-Effekt auszeichnen. Woher wir das wissen? Weil wir als enorm innovationsfreudige Agentur für Learning & Development schon mit vielen Unternehmen gearbeitet und Weiterbildungen realisiert haben, die alle erstaunt haben. Im Positiven. Also, Trommelwirbel … Hier kommen unsere (gleich nicht mehr ganz so) geheimen Zutaten für supergute Weiterbildungen, die die Mitarbeitermotivation fördern:
1. Mach Learning für deine Mitarbeiter:innen
Äh, ja, was denn sonst? Denkste. Vielen sehr engagierten eLearning-Beauftragten in Unternehmen ist gar nicht bewusst, dass sie Weiterbildungen in erster Linie nicht für ihre Mitarbeiter:innen machen, sondern fürs Unternehmen. Natürlich – ohne unternehmerischen Erfolg, keine Weiterbildung. Und wenn umgekehrt Weiterbildungen nichts für die Wirtschaftlichkeit bringen würden, würde kein Unternehmen sie mehr machen. Aber: Nur weil Weiterbildungen auch dem Unternehmen etwas bringen, heißt das nicht, dass du bei der Konzeption den Fokus auf das Unternehmen legen solltest. Denn wenn du das machst, kann es schnell sein, dass du ein Lernangebot konzipierst, das am Bedarf vorbeigeht.
Die erste Frage lautet also immer: Was braucht dieses Lernangebot, damit XY meinen Mitarbeiter:innen leichter gemacht wird? XY steht dabei für eine bestimmte Aufgabe oder ein Problem im Arbeitsalltag, das durch eine Weiterbildung gelöst werden kann. Wenn das gegeben ist, werden deine Mitarbeiter:innen auch Interesse an diesem Angebot haben. Schließlich bringt es ihnen ja unmittelbar etwas. Und dieses Etwas hilft eben auch, die Arbeit insgesamt besser und produktiver zu machen – und damit vorteilhafter für dein Unternehmen.
2. Blende(n)d lernen
Du darfst ruhig mit den Augen rollen … Ist nicht der beste Wortwitz, aber so naheliegend, dass wir ihn einfach machen mussten. Denn Blended Learning ist wirklich eine blendende Möglichkeit, um Mitarbeiter:innen zu begeistern. Kurz zur Info: Blended Learning meint einen Lernmix aus analogen Seminaren in Präsenz und elektronischen Lernangeboten, die jederzeit individuell konsumiert werden können.
Der Vorteil: Sowohl flexibles, eigenständiges Lernen als auch der Austausch in der Gruppe und praktische Erfahrungen werden gefördert. Warum genau das die Motivation steigert, erfährst du in unserem Artikel über die Selbstbestimmungstheorie. So viel sei aber hier gesagt: Blended Learning hat sich in zahlreichen Projekten, die wir umgesetzt haben, als Lernform mit dem größten Erfolg erwiesen. Das liegt nicht nur daran, dass das Format den Lernbedürfnissen unterschiedlicher Menschen entgegenkommt. Digitale und analoge Learning Experiences sind auch inhaltlich am flexibelsten. Du kannst alles Mögliche darin abbilden, ohne dass es zu abstrakt oder eintönig wird. Für uns grandios!
3. Ausprobieren kommt zuerst
Nur theoretisches Wissen nachzuplappern, ist erstens nervig und zweitens nicht sehr effektiv, wenn es darum geht, superfähige, kreative Mitarbeiter:innen für dein Unternehmen starkzumachen. Deshalb solltest du dein Lernangebot so praktisch wie möglich ausrichten. Natürlich gibt es hie und da auch Inhalte, die einfach durchgelesen und verstanden werden müssen. Halte diese aber so kompakt wie möglich. Biete „deinen“ Lernenden, wo es nur geht, Raum zum Ausprobieren, Selbermachen und Mitmachen. Interaktion lautet das Schlüsselwort. Das ist nämlich der Punkt, an dem die wichtigste Zutat für Lernmotivation ins Spiel kommt: Spaß.
4. Seminarleiter:innen müssen nicht nur kompetent sein, sondern auch mitreißend
Das ist jetzt natürlich schwierig: Wie soll Herr Yildiz aus der Abteilung Finance seine Steuerthemen so mitreißend präsentieren wie der coole Olli aus dem Marketingteam seinen Insta-for-Business-Vortrag? Gar nicht. Denn Herr Yildiz ist nicht Olli und Finance ist nicht Marketing. Das heißt aber nicht, dass Herr Yildiz nicht auch Wege finden kann, um sein Thema spannend zu machen. Dazu gehören nicht nur spannende Videos mit rotem Faden und der ganze Kladderadatsch, sondern eben auch die Persönlichkeit von Herrn Yildiz. Gute Lehrer:innen sind nämlich die, die uns mit ihrer Präsenz begeistern können. Sympathie ist eine individuelle Sache. Aber eine Lehrperson, die zugewandt, aufmerksam und empathisch ist, ist schon die halbe Miete. Darum ist es so wichtig, dass eure Lehrenden und Führungskräfte immer wieder selbst Weiterbildungen bekommen, wo sie genau das lernen.
Oder ihr beauftragt eine fähige Agentur wie SAPERED, die das Ganze für euch übernimmt.
5. Bring Abwechslung rein, aber übertreib’s nicht mit dem Multimedia
Gerade beim eLearning ist ein ausgewogener Mix aus mehreren Formaten sehr gefragt. Hier geht es darum, genau die richtige Balance zu finden zwischen Video, Text, Bild, Mitmachelement etc. Grundsätzlich sei gesagt: Reiner Text ist out. Macht auch keinen Spaß zu lesen. Aber es gibt auch den gegensätzlichen, ebenso schwierigen Trend, Video nach Video, aktivierendes Element nach aktivierendem Element in ein eLearning-Modul zu packen, dass einem ganz schwummerig wird. Zu viel des Guten ist eben auch nicht gut. Wie du das Dilemma löst? Indem du ein paar Personen um einen Probelauf bittest, oder indem du dich auf die Expertise von – na – Expert:innen verlässt.
6. Inspiriere, statt zu überfordern
Weiterbildungen, die z. B. an einem Wochenende absolvierbar sind, können nur selten alles beinhalten, was es zu einem Thema zu lernen gibt. Das sollen sie auch nicht. Wenn du Weiterbildungen eher als Anregung für Lernende verstehst denn als Komplettpaket zu einem Thema, bleibt der Spaßfaktor groß – und der Lerneffekt nachhaltiger. Warum? Weil alles-auf-einmal nicht funktioniert, erst recht nicht beim Lernen.
Heißt: Wenn du ein komplexes Thema hast, mit dem deine Mitarbeiter:innen unbedingt vertraut gemacht werden müssen, pack nicht alles in ein Blockseminar, sondern verteile den Input auf mehrere kleine Einheiten. eLearning bietet mit kompakten Learning Nuggets genau das richtige niedrigschwellige Format, um step-by-step auch große Lerninhalte zu bewältigen.
7. Sprich den Alltag der Lernenden an
Wir haben es oben schon angedeutet: Nichts ist dröger als schwammiges Wissen ohne konkreten Realitätsbezug. Egal, welches Wissen du deinen Lernenden vermitteln möchtest – bring immer deren Alltag ein. Damit sind die Aufgaben gemeint, die sie haben. Aber auch die Orte, an denen sie arbeiten. Und die Sprache, die für euer Unternehmen charakteristisch ist. So kommt der praktische Mehrwert ins Spiel – und den brauchst du, damit Mitarbeiter:innen zu einer Weiterbildung motiviert sind.
8. Mach’s anders
Menschen haben eine bestimmte Erwartungshaltung gegenüber Weiterbildungen. Damit kannst du als Weiterbildungsbeauftragte:r arbeiten, indem du erstens natürlich die wichtigen Erwartungen erfüllt (sonst kein Mehrwert), aber zweitens auch einige Erwartungen brichst. Von US-amerikanischen Coachings sind teilweise sehr unkonventionelle Weiterbildungsmethoden bekannt. Das heißt nicht, dass sich in deiner Weiterbildung alle nackt machen und dann auf den Stühlen tanzen müssen. Aber auch eine kleine Abweichung vom Otto-Normal-Workshop bringt genug Abwechslung, damit Lernende aufhorchen und wieder voll aufmerksam sind. Was das sein kann? Liegt in deiner Kreativität. Ein Raumwechsel, eine neue Perspektive, eine andere Sitzordnung – das sind nur einige Beispiele dafür, was du anders machen könntest. Überleg, was zu euch passt, und was die Stimmung auflockern oder anregen könnte. Und dann – do it!
9. Frag deine Lernenden nach ihrer Meinung
Wenn wir wissen, dass wir eine bestimmte Sache bewerten sollen, nehmen wir sie aufmerksamer wahr. Bittest du schon am Anfang deines eLearning-Angebots oder deiner Live-Lehrveranstaltung um Feedback im Anschluss, werden Lerner:innen daher stärker darauf achten, was ihnen gefällt und was nicht. Dadurch hast du eine wertvolle Grundlage, um dein Angebot zu verbessern. Nebeneffekt: Durch die erhöhte Aufmerksamkeit für die Form werden auch die Inhalte intensiver wahrgenommen und die Lernmotivation erhöht. Hinzu kommt, dass jede:r gerne nach seiner Meinung gefragt wird. Dann fühlen wir uns wertgeschätzt und sind umso offener für ein Angebot.
10. Ermögliche Austausch über das Gelernte
Egal, ob eLearning oder Präsenzveranstaltung – Austausch ist wichtig, damit wir unsere neuen Fähigkeiten ausprobieren und bei Bedarf Support beim Lernen bekommen können. Dieser Punkt wird bei vielen eLearning-Angeboten aber immer noch vernachlässigt. Dabei ist er sehr bedeutsam für die Lernmotivation und den Lernerfolg. Wenn wir Inhalte im Gespräch vertiefen, reflektieren wir – und können sie viel umfassender verstehen und sie uns besser merken, als wenn wir sie nur lesen, sehen oder hören. Nutze dieses Potenzial unbedingt, indem du Austauschrunden in dein Programm miteinbaust. Analog könnt ihr diese im klassischen Stuhlkreis machen, digital in einem Chat oder per Videotelefonie.
Erstklassige Weiterbildungen? Kannste haben!
Wir finden Weiterbildungen richtig gut – weil Lernen für uns, unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft eine enorm bedeutende Sache ist: Nur wenn wir lernen, entwickeln wir uns und können dafür sorgen, dass Dinge im Kleinen wie im Großen besser werden. Das ist unsere Überzeugung und unser Anspruch. Siehst du auch so? Dann sind wir vielleicht die richtigen Partner:innen für dich und dein Weiterbildungsprojekt. Egal, ob du ein konkretes Konzept brauchst, eine Veranstaltung planst oder wissen willst, wie Lernkultur in eurem Unternehmen am besten funktionieren kann – wir beraten dich gerne mit unserem Knowhow rund um Weiterbildungen in Unternehmen. Wenn du Lust hast auf jede Menge Wissen, Elan und auch mal ungewöhnliche Ideen, dann meld dich bei uns. Wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen!