Digitale Weiterbildung eLear­ning Vor- und Nach­tei­le (und wie du das Bes­te dar­aus machst)

eLear­ning ist für die Wei­ter­bil­dung in Unter­neh­men super­nütz­lich. Aber manch­mal wird es auch zu Unrecht gehypt. Näm­lich immer dann, wenn ein Prä­senz­se­mi­nar ein­fach viel bes­ser für den Con­tent, die Ziel­grup­pe und die Lern­zie­le geeig­net wäre … Hier kom­men die Vor- und Nach­tei­le von digi­ta­lem Lern­con­tent auf der Basis unse­rer Erfah­rung als Agen­tur für Lear­ning & Deve­lo­p­ment.

Digitale Weiterbildung August 11, 2023 Anna Keller 8 min

Elek­tro­nisch = gut?

Manch­mal kom­men Kund:innen zu uns, die über­zeu­gend davon sind, dass sie digi­ta­len Lern­con­tent brau­chen. War­um? Na ja, weil es doch so gut funk­tio­niert. Und außer­dem machen das doch jetzt alle!

Nicht falsch – aber auch nicht unbe­dingt ziel­füh­rend. Natür­lich sind wir als Agen­tur für Lear­ning & Deve­lo­p­ment mit dem Schwer­punkt auf digi­ta­le Lear­ning Expe­ri­en­ces davon über­zeugt, was wir tun: Digi­ta­le Trai­nings sind all­tags­taug­lich und viel­sei­tig, brin­gen her­vor­ra­gen­de Erfol­ge und moti­vie­ren Ler­nen­de. Aber eben nicht immer.

Wenn es um Wei­ter­bil­dun­gen geht, sind wir kei­ne Fans von Stan­dard­ware. Und zwar aus dem ein­fa­chen Grund, dass Stan­dard eben nur Stan­dard­er­geb­nis­se bringt – wenn über­haupt. Nicht jedes Unter­neh­men braucht eine digi­ta­le Lern­platt­form (die meis­ten aber schon). Und nicht für jedes Lern­ziel und jeden Inhalt ist ein eTrai­ning geeig­net. Des­we­gen ist uns das Gespräch mit unse­ren Kund:innen sehr wich­tig. Dar­in kön­nen wir her­aus­fin­den,

a) was ihr eigent­li­ches Lern­ziel ist,

b) wel­ches Unter­neh­mens­ziel dahin­ter­steckt und

c) wel­che Art der Wei­ter­bil­dung das Unter­neh­men wirk­lich braucht, um dies zu errei­chen.

Manch­mal bie­tet sich ein digi­ta­les Trai­ning an – manch­mal aber auch nicht. Und das sagen wir unse­ren Kund:innen auch genau­so. Damit du jetzt schon einen Über­blick über die Vor- und Nach­tei­le von eLear­ning bekommst und dar­aus viel­leicht dei­ne Schlüs­se für eure geplan­te Wei­ter­bil­dung zie­hen kannst, haben wir die wich­tigs­ten Punk­te für dich gesam­melt.

eLear­ning Vor­tei­le

Wuss­test du, dass 2022 bereits die Hälf­te alle Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men der Top-Unter­neh­men laut einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge digi­tal waren?

Das hat vie­le gute Grün­de, vor allem die­se hier:

1. eLear­ning ist zeit­lich und ört­lich fle­xi­bel

Die­ser Vor­teil liegt auf der Hand: Mit digi­ta­len Lern­platt­for­men ermög­lichst du es Ler­nen­den, immer und über­all zu ler­nen. Das senkt die Hemm­schwel­le zum Ler­nen und macht es als Kon­stan­te in den All­tag inte­grier­bar. Micro­con­tent, der auch mobil funk­tio­niert, begüns­tigt außer­dem die Kon­sum­ge­wohn­hei­ten moder­ner Ziel­grup­pen. Anders gesagt: eLear­ning ist han­dy­freund­lich – und damit attrak­ti­ver für Mitarbeiter:innen.

2. eLear­ning spart viel Geld

Wenn Unter­neh­men vie­le Wei­ter­bil­dun­gen anbie­ten, ist das bei ent­spre­chen­der Qua­li­tät auf jeden Fall nütz­lich. Schließ­lich brau­chen wir heu­te lau­fend neue Wei­ter­bil­dun­gen, um im digi­ta­len Wan­del wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Außer­dem hängt die Wahl eines:einer neu­en Arbeitgeber:in für vie­le Mitarbeiter:innen von den Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten im Unter­neh­men ab. Aber – Wei­ter­bil­dun­gen sind eben auch kos­ten­in­ten­siv. Die­se Kos­ten kön­nen enorm gesenkt wer­den, indem ein Teil des Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bots über eLear­ning erfolgt. Ein­mal ent­wi­ckelt, kann eine Lern­platt­form unbe­grenzt ver­wen­det wer­den. Es fal­len kei­ne Semi­nar­ge­büh­ren für Dozent:innen, Semi­nar­raum oder Speis und Trank an. Und – egal, wie vie­le Lerner:innen es gibt, das Ange­bot kos­tet immer das­sel­be.

3. eLear­ning för­dert Intro­ver­tier­te und min­dert Kon­kur­renz­druck

Nicht jeder Mensch fühlt sich in einem rie­si­gen Raum vol­ler ande­rer Men­schen wohl. Für intro­ver­tier­te­re Mitarbeiter:innen bie­tet eLear­ning eine will­kom­me­ne Abwechs­lung zum Kon­kur­renz­druck in der ana­lo­gen Trai­nings­si­tua­ti­on. Sie kön­nen sich allei­ne am Rech­ner bes­ser kon­zen­trie­ren und erzie­len des­halb auch oft bes­se­re Ergeb­nis­se. Außer­dem kann jede:r ein eLear­ning-Ange­bot im eige­nen Tem­po absol­vie­ren – unab­hän­gig davon, wer schnel­ler oder lang­sa­mer ist. Das ermög­licht mehr Erfolgs­er­leb­nis­se und moti­viert Mit­ar­bei­ten­de zum Wei­ter­ler­nen.

4. eLear­ning ver­schafft sofort einen Über­blick über Lern­er­fol­ge

Mit den pas­sen­den Tools kann die Lern­er­folgs­über­prü­fung direkt in das Trai­ning inte­griert wer­den. Das ist für Ler­nen­de prak­tisch, weil die­se so stets über den eige­nen Lern­er­folg infor­miert sind. Für Unter­neh­men bie­tet es den Vor­teil, dass sie die Erfol­ge ihrer Teams jeder­zeit nach­hal­ten kön­nen. So ist auch gewähr­leis­tet, dass jede:r das kom­plet­te Trai­ning kon­zen­triert absol­viert. Das ist in Prä­senz­se­mi­na­ren, in denen mal auch mal weg­schnar­chen kann, nicht immer gege­ben.

5. eLear­ning för­dert digi­ta­les Know­how

Gera­de in Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men muss der Umgang mit digi­ta­len Tools stär­ker geför­dert wer­den. Unter­neh­men, die elek­tro­ni­sche Lern­an­ge­bo­te in ihren Wei­ter­bil­dungs­pool inte­griert haben, tun dies auto­ma­tisch. Durch das stän­di­ge Nut­zen des digi­ta­len Con­tents schu­len Mitarbeiter:innen nicht nur ihr Know­how in den ver­mit­tel­ten Inhal­ten. Sie übern auch ein­fach den Umgang mit inter­ak­ti­ven Platt­for­men.

6. eLear­ning bie­tet Raum für Gami­fi­ca­ti­on

Auch Prä­senz­se­mi­na­re bie­ten vie­le Inter­ak­ti­ons­mög­lich­kei­ten – oft sogar mehr als eLear­ning. Aber wenn es um Gami­fi­ca­ti­on geht, sind digi­ta­le Lear­ning Expe­ri­ence ein­fach prak­ti­scher, zumin­dest, wenn gro­ße Lern­grup­pen ani­miert wer­den sol­len. Ein Com­pu­ter­spiel für 100 Leu­te zu rea­li­sie­ren, ist ein­fa­cher, als die­se 100 Leu­te in einer Hal­le spie­le­risch in einen Work­shop ein­zu­bin­den. Außer­dem sind digi­ta­len Inhal­ten wegen ihres mul­ti­me­dia­len Poten­zi­als kei­ne Gren­zen gesetzt. Gute Com­pu­ter­gra­fi­ken kön­nen heut­zu­ta­ge alles dar­stel­len, egal ob rea­lis­tisch oder nicht – und das erhöht den Spiel­spaß.

7. Digi­ta­le Lern­an­ge­bo­te schaf­fen einen nach­hal­ti­gen Wis­sens­pool

Ein Punkt, über den sich vie­le Unter­neh­men gar nicht rich­tig bewusst sind, ist der nach­hal­ti­ge Wert von digi­ta­len Lern­um­ge­bun­gen: Sie sind nicht nur lang­fris­tig bud­get­freund­lich, son­dern bie­ten einen Wis­sens­pool für alle, der stän­dig erwei­tert wer­den kann. Das stärkt die Lern­kul­tur im Unter­neh­men und sorgt (zusam­men mit guten kom­mu­ni­ka­ti­ven Maß­nah­men) dafür, dass Ler­nen als kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­ent­wick­lung ange­nom­men und stän­dig prak­ti­ziert wird.

eLear­ning Nach­tei­le

eLear­ning rockt also auf meh­re­ren Ebe­nen und ist heu­te unab­ding­bar für erfolg­rei­che betrieb­li­che Wei­ter­bil­dun­gen. Trotz­dem raten wir unse­ren Kund:innen öfter davon ab – näm­lich immer dann, wenn ein digi­ta­les Lern­an­ge­bot nicht den größt­mög­li­chen Erfolg ver­spricht. Das hängt mit fol­gen­den Din­gen zusam­men:

1. eLear­ning ist lang­wei­lig, weil wenig sozi­al

Moment, Moment! Haben wir nicht gera­de die Gami­fi­ca­ti­on-Mög­lich­kei­ten von digi­ta­len Lern­um­ge­bun­gen gelobt? Doch – und die stim­men auch. Aber auch noch so coo­ler digi­ta­ler Lern­con­tent kann lang­wei­lig wer­den, wenn er einen wich­ti­gen Aspekt der Lern­mo­ti­va­ti­on außen vor lässt: den sozia­len Fak­tor. Wenn ich nur allei­ne am Com­pu­ter ler­ne, fehlt mir auf Dau­er womög­lich die Sti­mu­la­ti­on durch ande­re Men­schen. Das kann ein Forum o. ä. digi­ta­les Aus­tausch­for­mat zwar abschwä­chen, aber nicht ganz lösen.

2. eLear­ning erfor­dert zu viel Eigen­mo­ti­va­ti­on

Wenn ich kei­ne Grup­pe habe, die mich anspornt, dann liegt die kom­plet­te Ver­ant­wor­tung für mei­nen Lern­er­folg bei mir. Das ist für eini­ge för­der­lich (sie­he Intro­ver­tier­te), für ande­re von Nach­teil. Nicht jeder Mensch kann sich gut selbst moti­vie­ren. Das ist in Prä­senz­se­mi­na­ren kein Pro­blem.

3. eLear­ning erschwert den Aus­tausch über Gelern­tes

Dadurch, dass jedes Modul kom­plett indi­vi­du­ell absol­viert wird, bie­tet eLear­ning wenig Aus­tausch­mög­lich­kei­ten. Das ist nicht nur wegen des sozia­len Aspekts pro­ble­ma­tisch, son­dern auch dann, wenn es Ver­ständ­nis­pro­ble­me gibt. Lear­ning Com­mu­nities sind nicht nur erfolg­reich, weil Zusam­men­ler­nen Spaß macht. Sie ermög­li­chen auch eine schnel­le gegen­sei­ti­ge Unter­stüt­zung in Lern­fra­gen und ver­grö­ßern so den Erfolg aller. Genau die­ses Mind­set soll­te dein Unter­neh­men grund­sätz­lich zum The­ma Ler­nen und Arbei­ten haben, wenn ihr erfolg­reich blei­ben wollt. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt dabei: Wenn wir gemein­sam ler­nen und uns Din­ge im Team erar­bei­ten, dann schaf­fen wir damit eine ech­te Lear­ning Expe­ri­ence. Wow-Momen­te wer­den mög­lich – und die­se sind es, die dafür sor­gen, dass Gelern­tes wirk­lich ver­an­kert wird. Ana­lo­ge Lern­ver­an­stal­tun­gen haben des­halb oft einen dau­er­haft grö­ße­ren Lern­ef­fekt als digi­ta­le.

4. Nicht alle Inhal­te kön­nen über eLear­ning abge­han­delt wer­den

Es gibt The­men, wo prak­ti­sches Hand­an­le­gen erfor­der­lich ist. Dafür ist eLear­ning schlicht nicht geeig­net. Aber auch abs­trak­te Lern­si­tua­tio­nen las­sen sich oft bes­ser in ana­lo­gen Semi­na­ren rea­li­sie­ren, näm­lich immer dann, wenn es nicht nur um stu­res Aus­wen­dig­ler­nen geht, son­dern um das krea­ti­ve Gestal­ten und Ent­wi­ckeln von neu­en Din­gen. Kein eTrai­ning der Welt kann den krea­ti­ven Dri­ve erset­zen, der in einem Raum vol­ler aus­pro­bier­freu­di­ger Men­schen ent­steht. Das soll­test du vor Augen haben, wenn sich für dich die Fra­ge stellt: eLear­ning oder nicht?

5. eLear­ning erschwert Impro­vi­sa­ti­on

So nied­rig­schwel­lig es auch ist – eLear­ning ist abhän­gig vom Inter­net. Jetzt magst du ein­wen­den: Das gilt für so ziem­lich alles in heu­ti­gen Büros. Das stimmt natür­lich. Und auch ana­lo­ge Lern­ver­an­stal­tun­gen benö­ti­gen selbst­ver­ständ­lich eine ein­wand­freie Tech­nik. Aber: Wenn hier mal etwas nicht klappt, kann schnell gemein­sam impro­vi­siert wer­den. Und aus Impro­vi­sa­ti­on ent­ste­hen oft groß­ar­ti­ge Din­ge – wie Lear­ning Expe­ri­en­ces, die nach­hal­tig wir­ken. An ein Prä­senz­se­mi­nar, bei dem ein Bücher­re­gal auf den Boden gekracht ist, erin­nern sich Men­schen lan­ge. An das letz­te eTrai­ning nicht unbe­dingt.

eLear­ning oder nicht – was passt für dich?

Die rich­ti­ge Wei­ter­bil­dung für ein Team zu fin­den, ist gar nicht so ein­fach. Lern­be­dürf­nis­se, Lern­ziel, Bud­get, Unter­neh­mens­ziel, Infra­struk­tur – all die­se Din­ge spie­len bei dei­ner Ent­schei­dung eine Rol­le. Und dann gibt es ja auch noch Blen­ded Lear­ning, also den Mix aus ana­lo­gen und digi­ta­len Ange­bo­ten … Wie gut, dass wir uns damit aus­ken­nen!

Ver­ein­ba­re jetzt ein garan­tiert unver­bind­li­ches Bera­tungs­ge­spräch mit einer:einem von uns. Wir freu­en uns dar­auf, euch bei der Ent­wick­lung eurer ein­zig­ar­ti­gen Lear­ning Expe­ri­ence zu unter­stüt­zen!

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