Gezielte Personalentwicklung:
Was ist Training on the Job?
Training on the Job im Allgemeinen heißt Methoden anzuwenden, die es ermöglichen, direkt am Arbeitsplatz Praxiswissen zu gewinnen. Das Ganze basiert auf dem Learning by Doing Prinzip. Im Kern geht es darum, einen neuen Kenntnisstand zu erreichen, indem die neue Information direkt nach Erhalt in die Tat umgesetzt wird. Fehler oder Missverständnisse werden durch die Direktheit der Methoden schnell aus der Welt geschafft.
An wen richtet sich Training on the Job?
Training on the Job ist für Mitarbeiter:innen auf allen Leveln gemacht. Da es wohl kaum Positionen gibt, in denen immer alles gleich bleibt, gibt es auch kaum Positionen, in denen sich Training on the Job nicht lohnt. Sobald du deinen Mitarbeiter:innen Training on the Job ermöglichst, entwickeln sie sich stetig weiter. Das gilt für deine erfahrenen Mitarbeiter:innen genauso wie für Mitarbeiter:innen, die erst kürzlich bei dir im Unternehmen begonnen haben.
So funktioniert Training on the Job
Im klassischen Sinne stehen beim Training on the Job erfahrene Mitarbeiter:innen weniger erfahrenen Mitarbeiter:innen zur Seite. Sie erklären Inhalte praxisnah, sodass die Inhalte direkt umsetzbar sind. Dabei sind erfahrene Mitarbeiter:innen allerdings räumlich und zeitlich gebunden und können in diesem Zeitraum ihre eigenen Aufgaben nicht erledigen.
Die moderne Lösung dafür ist digital unterstütztes Learning, wie z.B. E-Learning. Sind die Inhalte digital abrufbar, ist es nicht nötig andere Mitarbeiter:innen zu binden. Eine digitale Plattform eröffnet dabei zahlreiche Möglichkeiten, moderne Lernmethoden in dein Unternehmen zu integrieren.
8 Methoden für Training on the Job
Performance Support
Performance Support verkörpert genau das, was modernes Training on the Job sein soll. Digital unterstütztes Lernen im Beruf als Enabler für die täglichen Herausforderungen am Arbeitsplatz. Performance Support bedeutet, bei Bedarf Informationen, Ressourcen, Arbeitshilfen, Anleitungen oder Trainings zur Verfügung zu haben. Deine Mitarbeiter:innen sind dadurch in der Lage, gleichzeitig zu lernen und weiterzuarbeiten.
Job Rotation
Im Rahmen der Job Rotation lernen deine Mitarbeiter:innen verschiedene Bereiche deines Unternehmens kennen. Durch diese Methode wird wertvolles Wissen geteilt und normalerweise voneinander getrennte Arbeitsbereiche erhalten eine gemeinsame Verbindung. Das sorgt für mehr Verständnis zwischen den Abteilungen.
Job Enlargement
Deine Mitarbeiter:innen bekommen mehr Aufgaben und erweitern ihren Aufgabenpool quantitativ. Die Aufgabenschwierigkeit und -art orientiert sich dabei an den bisherigen Aufgaben.
Job Enrichment
Das Job Enrichment beinhaltet die Erweiterung des Arbeitsbereiches deiner Mitarbeiter:innen, allerdings nicht nur im quantitativen Sinne. Die neuen Aufgaben gehen einher mit mehr Verantwortung als die bisherigen.
Coaching
Beim Coaching haben deine Mitarbeiter:innen eine:n Ansprechpartner:in, der oder die sie bei neuen Tätigkeiten begleitet und seine bzw. ihre Expertise mit ihnen teilt. Ein Coach muss nicht extern sein, auch erfahrene Mitarbeiter:innen können ihre Kolleg:innen in bestimmten Bereichen coachen. Coaching kann zudem auch in verschiedenen Formaten digital stattfinden.
Arbeitsplatzwechsel
Der Arbeitsplatzwechsel ist eine Methode, durch die deine Mitarbeiter:innen neue (Sinnes-)Eindrücke gewinnen. Eine ungewohnte, neue Umgebung und auch fremde Aufgaben eines anderen Arbeitsbereichs schaffen neue Perspektiven.
Shadowing
Das Shadowing beim Training on the Job ist nicht dieselbe Methode, welche Dolmetscher in ihrer Ausbildung kennenlernen. Hierbei handelt es sich vielmehr um das klassische „Über-die-Schulter-Blicken“ bei Kolleg:innen im Unternehmen. Nach einer gewissen Zeit sollen deine Mitarbeiter:innen in der Lage sein, die Aufgaben selbst zu übernehmen.
Projektgruppen
Die Arbeit in Projektgruppen ist beschränkt auf den Zeitraum, den die Gruppe für das Projekt benötigt. Daher eignet sie sich gut, um Training on the Job in deinem Unternehmen einzuführen. Mehrere Personen lernen gemeinsam und zeitgleich neues und diese Methode lässt sich außerdem mit Performance Support kombinieren.
Vorteile und Nachteile beim Training on the Job
Learning by doing hat sich schon ausgezahlt, lange bevor es spannende und effektive Methoden zur professionellen Umsetzung von Training on the Job gab. Die folgenden Vor- und Nachteile solltest du dennoch für dich individuell abwägen.
Das Beste zuerst: Die Vorteile
Praxisnahes Lernen schafft echte Kompetenzen: Informationen werden nicht aufgenommen und wieder vergessen, sie werden angewendet und festigen so ihren Platz im Gedächtnis deiner Mitarbeiter:innen
Learning on the Job funktioniert auf allen Hierarchie-Ebenen deines Unternehmens – also auch, wenn dein Unternehmen keine Hierarchien hat
Zeitersparnis: Es vergeht beinahe keine Zeit zwischen der Aufnahme und der Anwendung von neuem Wissen. Deine Mitarbeiter:innen sparen sich zudem die Wiederholung von Inhalten, da sie es immer dann abrufen, wenn sie es gerade brauchen.
Das solltest du bedenken
Jedes neue System braucht Zeit. Auch an Training on the Job werden deine Mitarbeiter:innen sich gewöhnen müssen.
Welche Inhalte für wen relevant sind, ist abhängig von deinem Unternehmen und deinen Mitarbeiter:innen. Für die Inhalte gibt es keine pauschale Zauberformel.
Fazit
Learning by doing professionalisiert, so lässt sich Training on the Job zusammenfassend beschreiben. Gepaart mit digitalen Lernformaten und den modernen Möglichkeiten, die diese Formate mit sich bringen, steht deinem Unternehmen ein effektives Instrument für die Personalentwicklung zur Verfügung.
Learning in the flow of work schaltet durch die effiziente Herangehensweise Potenziale frei und rückt Lernen am Arbeitsplatz in ein neues Licht.