Mitarbeiter:innen finden Gol­den Cir­cle: Ein Recrui­t­ing-Tool, das alle HR-Mitarbeiter:innen ken­nen soll­ten

Fach­kräf­te­man­gel, stän­di­ge Job­wech­sel, Unzu­frie­den­heit – All­tag in den HR-Büros in die­sem Land. Recrui­t­ing spielt des­halb eine immer wich­ti­ge­re Rol­le. Das Gol­den-Cir­cle-Modell von Simon Sinek kann dabei hel­fen, die rich­ti­gen poten­zi­el­len Mitarbeiter:innen sofort emo­tio­nal anzu­spre­chen und für eine Stel­le zu begeis­tern. Noch nie was davon gehört? Dann freu dich auf die­sen Arti­kel – denn der Gol­den Cir­cle fasst kom­pakt zusam­men, wor­um es bei Recrui­t­ing und Employ­er Bran­ding wirk­lich geht.

HR July 13, 2023 Anna Keller 6 min

War­um wir den Gol­den Cir­cle brau­chen

Gut, das ist eine rei­ße­ri­sche Über­schrift – es gibt auch ande­re HR-Tools, die funk­tio­nie­ren. Was auf jeden Fall nicht (mehr) funk­tio­niert:

  • Stel­len­an­zei­gen, die klin­gen wie im Kata­log
  • Bene­fits über Bene­fits als ein­zi­ger Grund dafür, in einem Unter­neh­men zu arbei­ten
  • Belie­big­keit in der Aus­wahl der Bewerber:innen
  • Unter­neh­men, die in ihrem Employ­er Bran­ding und ihren HR-Bemü­hun­gen kei­ne ein­deu­ti­ge Posi­tio­nie­rung haben
  • Arbei­ten ohne imma­te­ri­el­len Gehalt

Wie der Gol­den Cir­cle hier hel­fen kann: Er unter­stützt Unter­neh­men dabei, her­aus­zu­fin­den, was Bewerber:innen wirk­lich an ihnen inter­es­sie­ren könn­te. Mit dem Gol­den Cir­cle fin­dest du qua­si den ech­ten“ Vor­teil, den Bewerber:innen in dei­nem Unter­neh­men bekom­men – unter den gan­zen glän­zen­den Schich­ten aus Espres­so-Maschi­ne, Team-Events und Home­of­fice. Und weil unse­re Gesell­schaft auch und gera­de in punc­to Arbeit immer mehr in Rich­tung Sinn­haf­tig­keit drängt, ist das für dich als Recruiter:in oder HR-Manager:in von her­aus­ra­gen­der Bedeu­tung.

Was ist der Gol­den Cir­cle (zusam­men­ge­fasst)?

Der Gol­den Cir­cle ist ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mo­dell von Unter­neh­mens­be­ra­ter Simon Sinek, das es zu eini­ger Bekannt­heit gebracht hat. Kom­mu­ni­ka­ti­on“ ist dabei sehr weit gefasst: Sinek bezieht sich in sei­nem Gol­den Cir­cle auf die Iden­ti­tät von Unter­neh­men und wie die­se kom­pakt, genau und effek­tiv defi­niert wer­den kann, um Men­schen zu über­zeu­gen. Der Gol­den Cir­cle kann des­halb in vie­len Berei­chen unter­stüt­zen – vom Mar­ke­ting über die inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on bis hin zum Recrui­t­ing.

Das Gol­den-Cir­cle-Modell basiert auf fol­gen­den zwi­schen­mensch­li­chen Fak­to­ren:

  • Koope­ra­ti­on,
  • Ver­trau­en und
  • Ver­än­de­rung.

Sind das die drei Krei­se im Gol­den Cir­cle? Nee. Die­se wer­den von innen nach außen als War­um“, Wie“ und Was“ beschrie­ben. Die­se Fra­gen soll­te sich jedes Unter­neh­men stel­len, um zur Essenz sei­ner Tätig­keit, sei­ner Visi­on und eben auch offe­ner Stel­len zu gelan­gen.

War­um (mache ich das)?

Das War­um“ im Kreis­in­ne­ren ist die wich­tigs­te Fra­ge laut Simon Sinek. Und dum­mer­wei­se auch die, die am meis­ten ver­nach­läs­sigt wird. Ver­mut­lich, weil sie die schwie­rigs­te ist. War­um“ meint die Fra­ge nach dem inhä­ren­ten Sinn einer Tätig­keit.

War­um tun Unter­neh­men, was sie tun?

Dabei geht es nicht um Din­ge wie Pro­fit oder Macht. Das War­um“ eines Unter­neh­mens ist im bes­ten Fall intrinsisch moti­viert: Was kann mein Unter­neh­men für wel­che Men­schen errei­chen? Was bringt es der Gesell­schaft? Wie kann mein Pro­dukt den All­tag vie­ler erleich­tern?

Es kann hel­fen, beim Fin­den des Warums“ mit Begrif­fen wie um oder damit zu arbei­ten. Eine Ant­wort auf das War­um“ könn­te ent­spre­chend so aus­se­hen:

Wir ent­de­cken neue Mög­lich­kei­ten zur Ener­gie­ge­win­nung in Städ­ten, damit Umwelt und Bud­get der Bürger:innen ent­las­tet wer­den und wir einen posi­ti­ven Impact auf das Kli­ma haben kön­nen.

Ein glaub­wür­di­ges War­um“ zu fin­den, nimmt eini­ge Zeit und Arbeit in Anspruch. Es ist aber essen­zi­ell – nicht nur für Mar­ke­ting, Posi­tio­nie­rung, Unter­neh­mens­kul­tur usw. Son­dern auch fürs Recrui­t­ing – und damit für die Zukunft von Unter­neh­men.

Was (mache ich)?

Der mitt­le­re Kreis ist die Fra­ge nach dem Was“. Die­se ist natür­lich ein­fa­cher zu beant­wor­ten als das War­um“: Ein Auto­bau­er baut Autos. Eine Bäcke­rei backt Bröt­chen. Und – etwas kom­pli­zier­ter, aber immer noch kom­pakt ver­ständ­lich – eine Web­de­sign-Fir­ma ent­wi­ckelt Inter­net­auf­trit­te.

Das Pro­blem: Vie­le Fir­men stel­len sowohl im Mar­ke­ting als auch in der inter­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on das Was“ in den Fokus. Dabei wäre das War­um“ viel inter­es­san­ter – und dau­er­haft auch erfolg­rei­cher, denn ein Was“ kann jeder­zeit kopiert wer­den. Ein War­um“ ist indi­vi­du­ell und des­we­gen so anzie­hend.

Wie (mache ich es)?

Auch das Wie“ ist kei­ne anspruchs­vol­le Fra­ge. Dabei geht es um die Art und Wei­se, wie Unter­neh­men funk­tio­nie­ren, wel­che Pro­gram­me sie nut­zen, wie ihre all­täg­li­che Arbeit abläuft. Kurz: Wel­che Mit­tel sie ein­set­zen, um zum Ziel zu gelan­gen.

Gera­de im Recrui­t­ing wird das Wie“ min­des­tens genau­so fokus­siert wie das Was“. Alles auf Kos­ten des attrak­ti­ven Warums“ – und sicher­lich ein Grund, war­um vie­le Stel­len­an­zei­gen nicht funk­tio­nie­ren.

Gol­den Cir­cle im Recrui­t­ing – so funktioniert’s

Wir haben jetzt ver­stan­den, was der Gol­den Cir­cle ist und wie er Unter­neh­men grund­sätz­lich bei der Posi­tio­nie­rung hel­fen kann. Jetzt geht’s ums Recrui­t­ing – auch hier kön­nen die drei Fra­gen beim Fin­den und Über­zeu­gen der rich­ti­gen Mitarbeiter:innen unter­stüt­zen. Und zwar so:

Was (soll der:die neue Mitarbeiter:in bei uns tun)?

Easy – hier kannst du die Stel­le kom­pakt beschrei­ben. Das Was“ fin­det man zuhauf in Stel­len­an­zei­gen – und zwar als Aller­ers­tes. Das soll­test du jedoch anders machen, wenn du wirk­lich gute Mitarbeiter:innen über­zeu­gen willst. Aber dazu gleich mehr.

Wie (kann der:die neue Mitarbeiter:in sei­ne Auf­ga­ben bewäl­ti­gen)?

An die­sem Punkt geht es um die Anfor­de­run­gen, die an die neue Fach­kraft gestellt wer­den: Wel­che Skills wer­den erwar­tet? Wel­che beson­de­ren Eigen­schaf­ten? Wel­che Arbeits­ein­stel­lung? Auch die­se Fra­ge wird im Recrui­t­ing lang und breit beant­wor­tet – oft zu detail­liert. Denn was dein:e geeignete:r Bewerber:in wirk­lich wis­sen will, kommt jetzt.

War­um (soll­te der:die neue Mitarbeiter:in bei euch arbei­ten)?

Aha – da sind wir nun! Die meis­ten HR-Mitarbeiter:innen legen sich mäch­tig ins Zeug, um die­se Fra­ge zu beant­wor­ten. Aber wenn du jetzt auf die lan­ge Lis­te an gran­dio­sen Vor­tei­len für eure Mitarbeiter:innen zurück­grei­fen willst – lass es lie­ber blei­ben. Denn genau hier liegt das Pro­blem: Mitarbeiter:innen wol­len nicht zei­len­wei­se über Vor­tei­le lesen (die heu­te sowie­so min­des­tens die Hälf­te aller Unter­neh­men bie­ten). Sie wol­len wis­sen, wel­che Wer­te hin­ter dem Unter­neh­men ste­cken und abglei­chen, ob sie sich damit iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Das War­um“ einer Tätig­keit kann des­halb nicht ein­fach nur Geld sein – es muss einen Nut­zen haben, der über das Indi­vi­du­um hin­aus­reicht.

Da gibt es natür­lich eini­ge sozia­le Tätig­kei­ten, in denen das War­um“ viel ein­fa­cher zu fin­den ist als bei Beru­fen wie Marketing-Manager:in, Datenanalyst:in oder Klempner:in. Trotz­dem hat jeder ein­zel­ne die­ser Beru­fe einen Sinn für ande­re Men­schen – ob es die Stei­ge­rung des Unter­neh­mens­er­folgs durch Mar­ke­ting (und damit mehr Arbeits­plät­ze) oder die Auf­be­rei­tung wich­ti­ger Kenn­zah­len für ande­re Abtei­lun­gen (und damit eine Ver­ein­fa­chung von deren Arbeit) oder das Lösen einer Rohr­ver­stop­fung (und damit ein wich­ti­ger Ser­vice für die Bewohner:innen einer Woh­nung oder eines Hau­ses) ist. Es gibt (fast) immer eine Sinn­haf­tig­keit, die über den Unter­neh­mens­pro­fit oder das eige­ne Gehalt hin­aus­geht – ihr müsst sie nur fin­den und in euren Recrui­t­ing-Tätig­kei­ten so kom­mu­ni­zie­ren, dass sie auch ankommt.

Das War­um muss immer zuerst kom­men

Weil das War­um“ der eigent­li­che Grund ist, aus dem sich qua­li­fi­zier­te Men­schen für ein Ange­bot ent­schei­den, soll­te es auch ent­spre­chend betont wer­den. Das fängt mit der Rei­hen­fol­ge in Stel­len­an­zei­gen an: Meis­tens geht’s los mit dem Was“, gefolgt von einem detail­lier­ten Wie“ und erst dann kommt das War­um“.

Ungüns­tig – denn was mich wirk­lich inter­es­siert, ist doch nicht, ob ich den Job machen kann. (Vie­les kann ich ja, sofern es sich in mei­nem Berufs­feld bewegt, auch ler­nen.) Son­dern mich inter­es­siert vor allem, ob ich zu einem Unter­neh­men pas­se.

Umge­kehrt soll­te es Unter­neh­men vor allem inter­es­sie­ren, ob der:die Bewerber:in zur Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie passt – und nicht, ob er:sie sämt­li­che Skills mit­bringt, die wün­schens­wert wären. War­um? Weil zukunfts­fä­hi­ge Unter­neh­men aus Teams bestehen, die nach­hal­tig gut zusam­men­ar­bei­ten kön­nen.

Also: Wenn dein Ziel ist, loya­le Mitarbeiter:innen zu gene­rie­ren, die wirk­lich mit Lei­den­schaft und Ver­ant­wor­tung für ihre Arbeit ein­ste­hen, dann setz das War­um“ an die ers­te Stel­le. Immer. Nicht nur bei Stel­len­an­zei­gen, son­dern auch bei allen ande­ren Tätig­kei­ten rund ums Recrui­t­ing.

Wich­tig: Dein War­um“ bringt dir kei­ne guten Mitarbeiter:innen, wenn der Inhalt nicht stimmt. Des­halb soll­te das War­um“ eurer Fir­ma selbst­ver­ständ­lich nicht aus lee­ren Ver­spre­chun­gen bestehen, son­dern aus dem, was euch wirk­lich antreibt. Alles ande­re ist ein­fach Quark – und wird nie­man­den über­zeu­gen.

War­um der Gol­den Cir­cle bei dei­ner Mar­ken­bin­dung Gold wert ist

Wir hat­ten ja ein­gangs schon erwähnt, dass das Kon­zept des Gol­den Cir­cles nicht nur intern, son­dern auch extern funk­tio­niert. Im Mar­ke­ting bie­ten dir drei Fra­gen eine per­fek­te Grund­la­ge, um das Image dei­nes Unter­neh­mens zu defi­nie­ren – Vor­aus­set­zung ist auch hier natür­lich, dass es euch rea­lis­tisch wider­spie­gelt. Dadurch über­zeugst du Men­schen nach­hal­tig extern wie intern – und schaffst ein star­kes Team, das dein Unter­neh­men wirk­lich wei­ter­bringt, und zwar aus Über­zeu­gung. Yes!

Wie SAPE­RED dich bei dei­ner Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on unter­stüt­zen kann

Viel­leicht hast du’s schon gemerkt – wir lie­ben Kon­zep­te, die Sinn erge­ben. Egal, ob es dabei um Mit­ar­bei­ter­mo­ti­va­ti­on, Lear­ning oder digi­ta­le Ent­wick­lung geht. Unser Schwer­punkt liegt auf der Kon­zep­ti­on von ein­zig­ar­ti­gen Wei­ter­bil­dun­gen mit Wow-Effekt. Auch das ist ein wich­ti­ger Punkt, wenn es um das War­um“ einer Arbeit geht. Men­schen wol­len sich ent­wi­ckeln – und du als Arbeitgeber:in soll­test ihnen genau das ermög­li­chen. Wenn du Lust auf wirk­lich effek­ti­ve Schu­lun­gen hast, dann lass uns reden. Wir hel­fen dir dabei, die Lear­ning Expe­ri­en­ces zu fin­den, die dein Team braucht. Wir freu­en uns drauf!

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