Woran sich Unternehmen für Weiterbildungen nicht orientieren sollten
Wenn ich als HR-Mitarbeiter:in eine Weiterbildung plane, dann tue ich das aus unterschiedlichen Gründen:
- Es gibt ein Problem im Unternehmen, das eine Weiterbildung lösen soll.
- Unsere Mitarbeiter:innen wollen sich fachlich weiterentwickeln, damit sie motiviert bleiben.
- Wir brauchen laufend neue Skills in unserem Unternehmen, damit wir Wettbewerbsvorteile haben.
- Uns fehlen konkrete Kompetenzen, um unsere Unternehmensziele zu erreichen.
- Wir haben gesehen, dass Mitbewerber:innen das so und so machen – und jetzt wollen wir das auch.
Alles valide Gründe – bis auf Punkt 5. Eine Weiterbildung sollte niemals durchgeführt werden, nur weil „alles es machen“. Es mag sein, dass dieser oder jener Skill für ein anderes Unternehmen wichtig ist. Und dass eine bestimmte Weiterbildung für dieses Unternehmen gut funktioniert. Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob euch diese Weiterbildung genauso viel bringt – oder einfach unnütz ist.
Natürlich sind Wettbewerbsanalysen und der Blick auf eure Konkurrenz auch in puncto Weiterbildungen nicht verkehrt. Sie sind aber nur dann sinnvoll, wenn ihr sie mit euren echten Unternehmenszielen abgleicht. Denn der Sinn einer jeden Weiterbildung ist es, eure Mitarbeiter:innen bestmöglich zu schulen, damit ihr gemeinsam eure Ziele erreichen könnt. Und deshalb sollte der Fokus bei der Entwicklung jeder Weiterbildung auch genau da liegen – auf den Mitarbeitenden und ihrem Bedarf an Kompetenzen für produktivere Arbeit.
Diese zwei Dinge sind die wichtigsten Startpunkte für gute Weiterbildungen
Eine Weiterbildung ist also eine Hilfestellung für eure Mitarbeiter:innen. Und darum stehen diese im Zentrum all eurer Bemühungen. Die große Frage lautet nicht: Welche Themen sollte eine Weiterbildung abdecken? Oder: Was müssen wir an Wissen für unser Unternehmen generieren? Sondern: Was brauchen unsere Mitarbeitenden, damit sie eine bestimmte Aufgabe in ihrem Arbeitsalltag noch besser erfüllen können?
Es geht also nicht so sehr um das Vermitteln von Wissen (wobei das natürlich auch notwendig ist), sondern vielmehr um das Training wichtiger Kompetenzen mit praktischem Nutzen. Und damit ihr rausfinden könnt, welche Kompetenzen ihr wirklich braucht, müsst ihr zwei Dinge kennen:
- eure Unternehmensziele
- und den Lernbedarf eurer Mitarbeitenden, damit sie diese Ziele erreichen können.
Was ist ein Lernbedarf?
Wenn wir von Lernbedarf sprechen, dann meinen wir die konkreten fehlenden Skills in einem Bereich, die durch ein Lernangebot erworben werden sollen. Ein Bedarf besteht dann, wenn
a) es bestimmte Kompetenzen gibt, die ein Unternehmen braucht, um seine Ziele zu erreichen und
b) diese Kompetenzen im Team noch nicht oder nicht genügend vorhanden sind.
Nur wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, ist ein Lernbedarf da, den ihr mit einer betrieblichen Weiterbildung decken solltet.
Nicht zu verwechseln sind Lernbedarfe mit Lernbedürfnissen. Damit sind die Voraussetzungen gemeint, die ein Mensch braucht, um gut lernen zu können – also z. B. Materialien, einen ruhigen Lernraum, eine:n Lehrer:in oder eine Internetverbindung.
Ein Lernbedarf kann für das ganze Unternehmen oder einzelne Gruppen darin definiert werden. Lernbedürfnisse sind dagegen individueller Natur: Während der eine gerne nachts lernt, kann die andere sich nur in den frühen Morgenstunden konzentrieren usw.
Unserer Erfahrung nach hat sich Blended Learning hier als effektivstes Format erwiesen: Mit digitalen Lerninhalten sprichst du die Menschen an, die am besten flexibel und individuell lernen. Mit dazu passenden analogen Lehrveranstaltungen kommst du dem Bedürfnis nach sozialer Aktivität entgegen.
Aber – Lernbedürfnisse sind zwar wichtig, sollten allerdings nicht ausschlaggebend für die Gestaltung einer Weiterbildung sein. Eben, weil sie individuell sind. Und weil sie sich, anders als der Lernbedarf, nicht an den Unternehmenszielen orientieren.
Frag dich also nicht: Was brauchen meine Mitarbeiter:innen, damit sie eine Sache gut lernen?
Sondern: Was brauchen meine Mitarbeiter:innen, damit sie eine Sache gut lernen und damit unsere Unternehmensziele erreichen?
Warum manche Weiterbildungen nicht den gewünschten Erfolg bringen
Wenn Weiterbildungen nicht oder nicht gut funktionieren, dann liegt das meistens an einem dieser Dinge:
- Die Weiterbildung ist nicht gut gemacht: Das Thema mag zwar stimmen, aber die Umsetzung ist fehlerhaft oder nicht nutzerfreundlich.
- Die Weiterbildung ist zu theoretisch: Das Thema stimmt zwar, aber es werden keine echten Kompetenzen vermittelt.
- Die Weiterbildung löst nicht das eigentliche Problem: Das Thema ist zwar interessant und auf den ersten Blick vielleicht auch relevant – aber die Problemlösung liegt woanders.
Bei allen diesen Punkten, aber vor allem Punkt 3, wurde am Bedarf vorbeikonzipiert. Und das ist extrem ärgerlich, weil du mit einer Weiterbildung ja nicht nur einen coolen Nachmittag für deine Mitarbeiter:innen organisieren willst, sondern konkrete Probleme lösen möchtest, die euren Erfolg schmälern.
So orientiert ihr euch am echten Lernbedarf eurer Mitarbeiter:innen
Bevor ihr euch an die Planung einer Weiterbildung macht, müsst ihr also herausfinden, was eure Mitarbeiter:innen wirklich brauchen.
Dafür solltet ihr folgende Dinge ermitteln:
- Wo liegen die größten Probleme in unserer Arbeit?
- Welche Dinge hindern uns daran, unsere Unternehmensziele zu erreichen?
- Was brauchen wir dagegen, um sie zu erreichen?
- Was heißt das konkret im Arbeitsalltag einzelner Mitarbeiter:innen?
- Wo stehen wir in einem bestimmten Bereich: Welche Kompetenzen haben wir schon, mit denen wir das Problem lösen könnten? Welche fehlen uns noch?
Das findest du am besten heraus, indem du – tadaaa – die Mitarbeiter:innen fragst, die an der Weiterbildungen teilnehmen sollen. Das kannst du z. B. in 1:1-Gesprächen oder per Fragebogen machen. Wichtig ist nur, dass du nicht nur abfragst, welches theoretische Wissen schon vorhanden ist, sondern auch, welche Hürden deine Mitarbeiter:innen am Erreichen der Unternehmensziele hindern. Je konkreter und alltagsnäher du fragst, desto wertvoller die Antworten!
Diese geben dir den besten Aufschluss darüber, wie deine Weiterbildung wirklich aussehen und was sie beinhalten sollte. Noch detaillierter kannst du das über eine große Lernbedarfsanalyse herausfinden. Lies dir dazu einfach mal diesen Artikel durch.
Weiterbildungen von SAPERED – wir gucken dorthin, wo es wehtut
Damit deine Weiterbildung den größtmöglichen Erfolg hat, musst du dich den Dingen zuwenden, die noch nicht funktionieren. Das kann mühsam, nervig und frustrierend sein – wenn du keine Ahnung hast, wie du diese Dinge ändern kannst.
Da kommen wir ins Spiel: Als Agentur für erstklassige Weiterbildungen finden wir mit dir zusammen eure größten Probleme und deren Hintergrund heraus und entwickeln Lösungen dafür, die wirklich funktionieren. Unser Fokus: eure Mitarbeitenden und ihre Hürden auf dem Weg zu eurem Unternehmenserfolg.
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