Learning & Development Lern­be­darf ermit­teln: So funktioniert’s

Wenn du willst, dass dei­ne Wei­ter­bil­dun­gen nicht nur Bock machen, son­dern auch über­ra­gen­de Ergeb­nis­se brin­gen, musst du eins tun: den ech­ten Lern­be­darf ermit­teln – und dei­ne Lear­ning Expe­ri­en­ces danach gestal­ten. So schaffst du es, dass dei­ne Ziel­grup­pe mit­macht, sich enga­giert und vor allem einen Mehr­wert bekommt, den sie in ihrer all­täg­li­chen Arbeit wirk­lich gebrau­chen kann.

Lernbedarf August 01, 2023 Janine Kappenberg 6 min

War­um jede Kon­zep­ti­on von Wei­ter­bil­dun­gen mit dem Lern­be­darf begin­nen soll­te

Vie­le Unter­neh­men scheu­en weder Kos­ten noch Mühen, um ein­zig­ar­ti­ge Lern­an­ge­bo­te zu schaf­fen und ihre Mitarbeiter:innen lau­fend zu för­dern. Löb­lich – aber oft nicht wirk­lich gewinn­brin­gend. Näm­lich dann, wenn das Unter­neh­men eins ver­gisst: den Lern­be­darf in der Beleg­schaft zu ermit­teln.

Die wich­tigs­te Fra­ge bei der Ent­wick­lung von Lear­ning Expe­ri­en­ces lau­tet nicht: Was muss man heu­te kön­nen, um auf dem Markt zu bestehen? Son­dern: Was brau­chen wir jetzt, damit wir in einem Bereich noch bes­ser arbei­ten kön­nen und erst­klas­si­ge Ergeb­nis­se erzie­len?

Um das her­aus­zu­fin­den, benö­tigt ihr eine Lern­be­darfs­ana­ly­se – und zwar ganz am Anfang der Ent­wick­lung einer Wei­ter­bil­dungs­stra­te­gie. Dabei gilt: Je kom­ple­xer die Auf­ga­ben­stel­lung, des­to genau­er soll­te die Ana­ly­se sein.

Lern­be­darfs­ana­ly­se in 8 Schrit­ten

Für eine umfas­sen­de Lern­be­darfs­ana­ly­se oder neu­deutsch Lear­ning-Needs-Ana­ly­sis (LNA) soll­tet ihr auf direk­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit eurer Ziel­grup­pe set­zen. Nicht die Füh­rungs­rie­ge weiß am bes­ten, was eure Fach­kräf­te brau­chen, son­dern die­se Men­schen selbst. Es ist des­halb sinn­voll, mög­lichst vie­le Mitarbeiter:innen zum Bedarf rund um ein Wei­ter­bil­dungs­the­ma zu befra­gen, um eine rea­lis­ti­sche Ein­schät­zung zu bekom­men – denn natür­lich hat jede:r einen indi­vi­du­el­len Lern­be­darf. Eure Auf­ga­be als Lear­ning-Expe­ri­ence-Beauf­trag­te ist es, eine Wei­ter­bil­dung zu kon­zi­pie­ren, die den größ­ten Mehr­wert für alle gene­riert.

Und dafür eig­nen sich fol­gen­de Schrit­te der Bedarfs­ana­ly­se:

1. Ziel: Wel­chen Bedarf soll die Ana­ly­se auf­zei­gen?

Han­delt es sich um eine Wei­ter­bil­dung für eine Abtei­lung oder für alle Mitarbeiter:innen? For­mu­lie­re ein genau­es Ziel für dei­ne Bedar­fana­ly­se, z. B.:

Die LNA soll den theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Lern­be­darf der Mitarbeiter:innen im Ser­vice rund um das Hand­ling von Beschwer­den und Stor­nie­run­gen deut­lich machen. Dabei soll der Sta­tus quo zu fol­gen­den The­men ersicht­lich wer­den: Kennt­nis unse­rer Kun­den­ser­vice-Gui­de­li­ne, adäqua­te Nut­zung unse­rer neu­en Ser­vice-Tools, Skills in der Kun­den­kom­mu­ni­ka­ti­on und der­zei­ti­ge Kun­den­zu­frie­den­heit mit dem Hand­ling von Beschwer­den und Stor­nie­run­gen.

Es ver­steht sich von selbst: Je genau­er das Ziel, des­to exak­ter die Ergeb­nis­se.

2. Daten­er­he­bung mit­tels Fra­ge­bo­gen, Inter­view, Leis­tungs­da­ten und Co.

Wenn das Ziel fest­steht, kommt die Daten­er­he­bung. Und die beginnt mit der Aus­wahl oder Ent­wick­lung geeig­ne­ter Info­quel­len. Das sind z. B.:

  • Fra­ge­bö­gen für die Mitarbeiter:innen, die den aktu­el­len Wis­sens- und Kom­pe­ten­zen­stand abfra­gen,
  • Inter­views mit ein­zel­nen Mitarbeiter:innen und/​oder deren reprä­sen­ta­ti­ven Teamleiter:innen,
  • vor­han­de­ne Daten zur Leis­tung von Mitarbeiter:innen,
  • vor­han­de­ne Daten zu Zufrie­den­heits­quo­ten in Berei­chen, die für die Wei­ter­bil­dung rele­vant sind,
  • Tests zur Ermitt­lung der der­zei­ti­gen Kom­pe­ten­zen in einem Bereich.

Je nach The­ma und Wich­tig­keit der Wei­ter­bil­dungs­art könnt ihr eine oder meh­re­re die­ser Metho­den anwen­den, um den Lern­be­darf eurer Mitarbeiter:innen zu ermit­teln.

WICH­TIG: Jede Lern­be­darfs­ana­ly­se bedarf einer guten Kom­mu­ni­ka­ti­on, damit Mitarbeiter:innen sich nicht kon­trol­liert oder unter Druck gesetzt füh­len. Für den Erfolg jeder Wei­ter­bil­dung ist es unbe­dingt erfor­der­lich, dass ihr im Vor­feld kom­mu­ni­ziert, war­um und vor allem wozu die Lern­be­darfs­ana­ly­se gemacht wird – näm­lich, um Wei­ter­bil­dun­gen zu bie­ten, die Mitarbeiter:innen die Arbeit erleich­tern. Dabei kann es auch sinn­voll sein, direkt mit­ab­zu­fra­gen, wie die Lern­ge­wohn­hei­ten und Lern­be­dürf­nis­se der Mitarbeiter:innen sind, also was sie von einer Wei­ter­bil­dung erwar­ten und wie sie gemäß der eige­nen Ein­schät­zung am bes­ten ler­nen.

3. Neue Anfor­de­run­gen defi­nie­ren

Wenn ihr den Lern­be­darf in eurem Team erhebt, soll­tet ihr gleich­zei­tig defi­nie­ren, was ihr an Kom­pe­ten­zen braucht, um eure Arbeit noch bes­ser und erfolg­rei­cher zu machen. Je genau­er ihr die Kom­pe­ten­zen für ein­zel­ne Berei­che defi­niert, des­to bes­ser könnt ihr den nächs­ten Punkt umset­zen …

4. Ver­gleich von Ist- und Soll-Zustand

Habt ihr bei­des ermit­telt – vor­han­de­ne Kom­pe­ten­zen und dar­über hin­aus not­wen­di­ge Fähig­kei­ten – könnt ihr bei­des ver­glei­chen und ermit­teln, was schon da ist, was von Grund auf gelernt wer­den muss und wo ggf. Ver­tie­fun­gen hel­fen kön­nen, Kom­pe­ten­zen aus­zu­bau­en. Hier soll­tet ihr alle Wis­sens­be­rei­che und Skills in diver­se Berei­che auf­tei­len und so genau wie mög­lich, for­mu­lie­ren, was in wel­chem Bereich noch gelernt wer­den muss.

5. Prio­ri­sie­rung der ein­zel­nen Lern­be­dar­fe

Habt ihr eure Lern­be­dar­fe defi­niert, ist die Prio­ri­sie­rung an der Rei­he. Hier schaut ihr, was unter den noch feh­len­den oder erwei­ter­ba­ren Kom­pe­ten­zen jetzt und in Zukunft wich­tig ist und sein wird – sowohl für die Arbeit der Mitarbeiter:innen als auch für den Unter­neh­mens­er­folg.

6. For­mu­lie­rung von Lern­zie­len auf Grund­la­ge des Lern­be­darfs

Wich­tig für die­sen Step: Behal­tet hier­bei IMMER den prak­ti­schen Nut­zen in der Arbeit im Auge. Theo­rie­wis­sen ist oft eine wich­ti­ge Grund­la­ge, aber nie genug, um wirk­lich nütz­li­che Kom­pe­ten­zen zu erwer­ben. Die zen­tra­le Fra­ge bei der For­mu­lie­rung von Lern­zie­len lau­tet des­halb:

Was müs­sen Mitarbeiter:innen wis­sen, kön­nen, ver­ste­hen, damit sie ein bestimm­tes Pro­blem bes­ser lösen, eine Auf­ga­be effi­zi­en­ter bear­bei­ten oder eine Fra­ge schnel­ler beant­wor­ten kön­nen?

7. Feed­back zur Lern­be­darfs­er­mitt­lung anfra­gen

Wenn ihr für eure ermit­tel­ten Bedar­fe Feed­back von den Lerner:innen in spe gene­rie­ren könnt, könnt ihr am sichers­ten sein, dass der aus­for­mu­lier­te Bedarf immer noch den Anfor­de­run­gen an die Arbeit der ein­zel­nen Mitarbeiter:innen ent­spricht. Auch hier gilt also: Bleibt in Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Men­schen, die ihr mit eurem Lern­an­ge­bot errei­chen wollt.

8. Lern­be­darfs­ana­ly­sen regel­mä­ßig anwen­den

Lern­be­dar­fana­ly­sen sind Pro­zes­se, die regel­mä­ßig wie­der­holt wer­den soll­ten, damit das Kom­pe­tenz­le­vel in eurem Unter­neh­men hoch­bleibt. Je öfter ihr die­se vor­nehmt, umso geschmei­di­ger wird das Gan­ze lau­fen. Ziel ist, dass ihr einen Flow gene­riert, mit dem die Bedarfs­ana­ly­se easy am Anfang jeder Wei­ter­bil­dungs­kon­zep­ti­on abge­hakt wer­den kann.

Lern­be­darfs­er­mitt­lung – wir kön­nen dich dabei unter­stüt­zen

SAPE­RED liebt Ler­nen – und wir sor­gen dafür, dass euer Unter­neh­men Wei­ter­bil­dun­gen bekommt, die garan­tiert gewünsch­te Ergeb­nis­se brin­gen und eure Erwar­tun­gen sogar über­tref­fen kön­nen. Dabei arbei­ten wir mit viel Krea­ti­vi­tät, indi­vi­du­el­len Ange­bo­ten und didak­ti­schem Know­how. Bei uns gibt es natür­lich auch eine Lern­be­darfs­ana­ly­se – aber wie bei unse­ren Wei­ter­bil­dun­gen selbst set­zen wir hier auf Spaß statt auf drö­ge Zah­len­er­he­bung. Wir ent­wi­ckeln für unse­re Kund:innen Lear­ning Expe­ri­en­ces, die von der ers­ten Idee bis zur Eva­lua­ti­on ein­zig­ar­tig, ziel­grup­pen­ori­en­tiert und unter­halt­sam sind.

Klingt gut? Dann lass uns quat­schen. Ver­ein­ba­re jetzt ganz ein­fach dein kos­ten­lo­ses und unver­bind­li­ches Bera­tungs­ge­spräch rund um dein Lear­ning-Ange­bot. Wir bera­ten dich gern dazu, wie dein Unter­neh­men mit hoch­wer­ti­gen Wei­ter­bil­dun­gen bes­ser, effi­zi­en­ter und dyna­mi­scher wer­den kann – alles, was nötig ist, um im digi­ta­len Wan­del die Nase vorn zu haben.

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