Mitarbeiter:innen fördern Wert­schät­zung für Mitarbeiter:innen: Der viel­leicht wich­tigs­te Grund, war­um dei­ne Leu­te ihr Bes­tes geben

Wer Aner­ken­nung bekommt, fühlt sich gese­hen und moti­viert. So easy, so theo­re­tisch. Dass Wert­schät­zung für Mitarbeiter:innen unglaub­lich wich­tig ist, ist dir nicht neu. Aber weißt du auch, wie wich­tig sie für dei­nen Unter­neh­mens­er­folg ist? Und vor allem: Wie du sie so zei­gen kannst, dass sie bei Mitarbeiter:innen wirk­lich ankommt? Damit beschäf­ti­gen wir uns jetzt!

Motivation July 14, 2023 Anna Keller 6 min

War­um Wert­schät­zung für dei­ne Mitarbeiter:innen noch wich­ti­ger ist, als du denkst

Fach­kräf­te­man­gel, neue Recrui­t­ing-Kon­zep­te, noch mehr Gim­micks für Mitarbeiter:innen – HR-Leu­te haben heu­te viel Stress, um fähi­ge Mitarbeiter:innen zu gewin­nen. Und geben sich natür­lich größ­te Mühe: hier ein Fir­menevent, da mehr Gehalt, hier Frei­ge­trän­ke, da Arbei­ten von über­all.

Ist ja nicht falsch. Aber auch nicht unbe­dingt das Herz einer guten Mit­ar­bei­ter­füh­rung. Denn all die­se Din­ge stei­gern vor allem die extrinsi­sche Moti­va­ti­on, also die von außen. Die­se treibt zwar kurz­fris­tig Leis­tung und Pro­duk­ti­vi­tät in die Höhe – hält aber eben nicht lang an. Denn wenn die ers­te Freu­de über den extrinsi­schen Moti­va­tor (z. B. ein Fir­men­han­dy) abge­flacht ist, muss schnell eine neue Beloh­nung“ her – oder die Moti­va­ti­on sinkt wie­der. Das willst du als HR-Mensch natür­lich nicht! Aber stän­dig mit Incen­ti­ves um sich schmei­ßen – irgend­wie schwie­rig. Macht nix! Lang­fris­tig moti­vier­te Mitarbeiter:innen brau­chen ganz was ande­res – näm­lich intrinsi­sche Moti­va­ti­on, also Moti­va­ti­on von innen her­aus. (Falls dich der Unter­schied bren­nend inter­es­siert, lies dir unse­ren Arti­kel zum The­ma Selbst­be­stim­mungs­theo­rie durch.)

Intrinsi­sche Moti­va­ti­on ist qua­si aut­ark, aber den­noch nicht ganz unab­hän­gig von äuße­ren Fak­to­ren. Sie ent­steht dann, wenn wir das Gefühl haben, mit unse­rer Arbeit etwas Sinn­vol­les zu leis­ten und eine Tätig­keit aus­zu­füh­ren, die unse­ren inne­ren Nei­gun­gen ent­spricht. Viel­leicht wun­derst du dich: Was hat das jetzt mit Wert­schät­zung zu tun? Denn ist es nicht eben­so ein äuße­rer Fak­tor, wenn ich mei­ne Mitarbeiter:innen wert­schät­ze – tritt da nicht der­sel­be Effekt ein, dass der Durst nach Lob immer grö­ßer wird?

Berech­tig­ter Ein­wand. Aber nicht ganz rich­tig. Wert­schät­zung ist natür­lich ein äuße­rer Fak­tor, schließ­lich pas­siert sie zwi­schen zwei Men­schen in Form von Aner­ken­nung, Kom­pli­men­ten, Respekt. ABER – auch wenn sie selbst ein äuße­rer Fak­tor ist, wirkt sie enorm auf die intrinsi­sche Moti­va­ti­on. Ein Fir­men­han­dy zeigt mir nicht, dass mei­ne Arbeit sinn­voll ist. Ein ande­rer Mensch, der mei­ne Leis­tung aner­kennt, schon. Und des­halb soll­test du ganz unbe­dingt nicht nur immer mal wie­der ein Lob ver­tei­len, son­dern ein Kli­ma der Wert­schät­zung in eurem Betrieb schaf­fen. Wie? Dazu kom­men wir jetzt.

Wie du dei­nen Mitarbeiter:innen Wert­schät­zung authen­tisch zei­gen kannst

Wert­schät­zung kannst du auf vie­le Arten zei­gen:

  • Kom­pli­men­te: Jeder Mensch freut sich über ein Kom­pli­ment. Auch und vor allem, wenn es sei­ne Leis­tun­gen betrifft. Des­halb soll­ten wir viel frei­gie­bi­ger mit Kom­pli­men­ten umge­hen. Das gilt natür­lich nicht nur für die Chefs und HR-Men­schen. Die­se haben aber eine Vor­bild­funk­ti­on: Wenn sie Aner­ken­nung für Leis­tun­gen ihrer Mitarbeiter:innen regel­mä­ßig in Wor­ten aus­drü­cken, hat das auch einen posi­ti­ven Effekt auf deren Umgang mit ande­ren. Du kennst doch die Regel vom rezi­pro­ken Altru­is­mus: Wie du mir, so ich dir. Wenn sich jemand wert­ge­schätzt gefühlt, kann er auch ande­ren wert­schät­zend begeg­nen.
  • Erfol­ge fei­ern: Auch klei­ne Erfol­ge dür­fen gefei­ert wer­den. Natür­lich musst du jetzt nicht gleich aus­ras­ten, wenn dein:e Mitarbeiter:in mal eine wich­ti­ge Kenn­zahl erreicht hat oder ihr einen Preis für etwas gewon­nen habt. Aber wenn du willst, dass sich Mitarbeiter:innen wert­ge­schätzt füh­len, dann kom­mu­ni­zie­re deren gute Leis­tung nicht nur in ihre Rich­tung, son­dern auch nach außen. Ein klei­ner Applaus beim Mee­ting tut gut und stärkt die Moti­va­ti­on, wei­ter­hin so gute Arbeit zu leis­ten.
  • Exper­ti­se aner­ken­nen: Dein:e Mitarbeiter:in weiß mehr über ein The­ma als du? Dann frag nach seiner:ihrer Mei­nung, so oft, es geht. Wer mich als kom­pe­tent ansieht, gibt mir ein Gefühl der Wert­schät­zung – dann bin ich im Gegen­zug bereit, mein Wis­sen, so gut es geht, zu tei­len. Genau das willst du als HR-ler:in errei­chen.
  • Wei­ter­ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten bie­ten: Wer Mitarbeiter:innen wert­schätzt, hilft ihnen, sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Das funk­tio­niert am bes­ten über Wei­ter­bil­dun­gen, die rele­vant und umsetz­bar sind. Kein:e Mitarbeiter:in hat etwas davon, wenn es einen Rie­sen­pool an Semi­na­ren gibt, die prak­tisch gar nichts brin­gen. Des­halb soll­test du dich in dei­ner Wei­ter­bil­dungs­stra­te­gie viel­mehr auf eini­ge weni­ge, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ange­bo­te mit ech­tem Mehr­wert kon­zen­trie­ren.
  • Mate­ri­el­le Aner­ken­nungs­mög­lich­kei­ten nut­zen: Was?, schreist du jetzt. Ihr habt doch gera­de gesagt – äuße­re Fak­to­ren sind out. Ja – wenn sie allei­ne für sich ste­hen. Aber natür­lich ist auch ein ange­mes­se­nes Gehalt wich­tig, um Aner­ken­nung aus­zu­drü­cken. Es bil­det sogar die Basis dafür, dass Wert­schät­zung emp­fun­den wer­den kann. Es bringt mir ja nicht viel, wenn mein Chef mich jeden Tag lobt, aber ich mei­ne Mie­te nicht bezah­len kann. Umge­kehrt reicht es aller­dings auch nicht, nur ein gutes Gehalt zu zah­len, damit Mitarbeiter:innen sich wert­ge­schätzt füh­len. Eine aus­ge­wo­ge­ne Balan­ce ist die Kunst bei der Wert­schät­zung von Mitarbeiter:innen.
  • Eine funk­tio­na­le und anspre­chen­de Arbeits­um­ge­bung schaf­fen: Sind wir jetzt wie­der bei der extrinsi­schen Moti­va­ti­on? Jein. Die Gren­ze zwi­schen intrinsisch und extrinsisch ist flie­ßend. Natür­lich kann ein fan­cy Arbeits­platz mei­ne Moti­va­ti­on kurz­fris­tig stei­gern. Aber es geht hier nicht um das aller­neus­te Equip­ment und die cools­ten Fea­tures. Es geht dar­um, dei­nen Mitarbeiter:innen einen Arbeits­platz zu bie­ten, an dem sie sich ent­fal­ten kön­nen. Ich kann mei­ne Arbeit schließ­lich nur als sinn­voll emp­fin­den, wenn ich sie auch ver­nünf­tig machen kann.
  • Ech­tes Inter­es­se zei­gen: Mitarbeiter:innen sind auch Men­schen mit Pri­vat­le­ben. Und auch wenn das natür­lich nicht in dein Res­sort als HR-Per­son fällt – manch­mal las­sen sich Beruf­li­ches und Pri­va­tes nicht so ganz tren­nen. Des­halb ist es wich­tig, dass es auch für pri­va­te The­men eine:n Ansprechpartner:in in eurem Unter­neh­men gibt. Bes­ten­falls füh­len sich Mitarbeiter:innen frei, pri­va­te Din­ge anzu­spre­chen, sofern sie einen Effekt auf die Arbeit haben. Wie du das schaffst? Indem du ehr­li­ches Inter­es­se zeigst. An dem Men­schen hin­ter dem:der Mitarbeiter:in. Ein­fach mal fra­gen, wie es so läuft, ist ein ers­ter Schritt. Und: zuhö­ren, wenn jemand auf dich zukommt. Das gilt natür­lich umso mehr für alle Belan­ge rund um die all­täg­li­che Arbeit. Mit­ar­bei­ter­be­fra­gun­gen sind ein ein­fa­ches Tool, um her­aus­zu­fin­den, wie zufrie­den eure Beleg­schaft gera­de mit der Arbeit ist – und ggf. eine Stra­te­gie für mehr Zufrie­den­heit zu ent­wi­ckeln.
  • Ver­trau­en ent­ge­gen­brin­gen: Wert­schät­zung hat viel mit Ver­trau­en zu tun. Ich kann jeman­den noch so oft loben – wenn ich ihr:ihm kein Ver­trau­en ent­ge­gen­brin­ge, ist das geheu­chel­te Wert­schät­zung. Das mer­ken Mitarbeiter:innen sofort – und reagie­ren ent­spre­chend demo­ti­viert. Zum Aus­druck von Ver­trau­en gehö­ren Trans­pa­renz, Ver­ständ­nis und Ermu­ti­gung. Zeig dei­nen Mitarbeiter:innen, dass du ihnen etwas zutraust – indem du ihnen Ver­ant­wor­tung für wich­ti­ge Auf­ga­ben über­trägst, an der sie wach­sen kön­nen.

Was macht Wert­schät­zung am Arbeits­platz mit uns

Wert­schät­zung ist wich­tig, um Mitarbeiter:innen zu moti­vie­ren, bes­te Leis­tun­gen zu för­dern und als Unter­neh­men zukunfts­fä­hig zu blei­ben. Aber was genau macht sie eigent­lich mit uns Men­schen – und was pas­siert, wenn wir nicht genug Wert­schät­zung am Arbeits­platz bekom­men? In einem FAZ-Inter­view hat Arbeits­psy­cho­lo­gin San­dra Voigt das gut erklärt:

Wert­schät­zung – ein per­fek­tes The­ma für einen SAPE­RED-Work­shop

Als Agen­tur für Lear­ning & Deve­lo­p­ment ist es unser obers­tes Ziel, zu einer bes­se­ren Arbeits­welt bei­zu­tra­gen. Wenn du Lust hast, gemein­sam mit uns einen Work­shop zu ent­wi­ckeln, der euer Team stärkt und zu noch bes­se­ren Leis­tun­gen anspornt, dann lass uns reden. Unser Ver­spre­chen: eine ori­gi­nel­le Lear­ning Expe­ri­ence mit ganz vie­len Aha-Effek­ten. Wir freu­en uns drauf!

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