Unternehmenskultur Lern­kul­tur eta­blie­ren: War­um das für dein Unter­neh­men wich­tig ist und wie es funk­tio­niert

Jedes Unter­neh­men braucht moti­vier­te Mitarbeiter:innen. Und sol­che, die gut aus­ge­bil­det sind. Für bei­des sind hoch­wer­ti­ge Wei­ter­bil­dun­gen wich­tig und nütz­lich – aber nur, wenn in der Beleg­schaft die Bereit­schaft besteht, Lern­an­ge­bo­te auch inter­es­siert wahr­zu­neh­men. Doch das ist – vor­sich­tig for­mu­liert – in vie­len Unter­neh­men nicht so. Was fehlt, ist eine Lern­kul­tur, die inspi­riert, anregt und ein­fach schreit: Hey, ihr Men­schen! Hier gib­t’s was zu ent­de­cken, was uns alle wei­ter­bringt und außer­dem echt Lau­ne macht.” War­um das nur weni­ge Unter­neh­men so hin­be­kom­men, gucken wir uns jetzt genau­er an. Und natür­lich ver­ra­ten wir dir auch, wel­che Tricks und Knif­fe du nut­zen kannst, damit du genau so eine Oh yeah“-Men­ta­li­tät rund um die Lern­kul­tur in dei­nem Unter­neh­men eta­blierst.

Learning Juli 13, 2023 Anna Keller 6 min

1. Regel: Mehr ist nicht mehr

Natür­lich könn­ten wir jetzt mit den Tau­sen­den Stu­di­en um uns schla­gen, die bewei­sen, wie wich­tig Wei­ter­bil­dun­gen für den Erfolg von Unter­neh­men und die Moti­va­ti­on von Mitarbeiter:innen sind. Wir beschrän­ken uns aber auf eine Zahl: Laut der Unter­neh­mens­be­ra­tung McK­in­sey wur­den im Jahr 2018 rund 5,5 Mil­li­ar­den Euro in Deutsch­land in Wei­ter­bil­dun­gen inves­tiert, die kaum Lern­er­folg brach­ten.

Eine unglaub­li­che Zahl. Grund: Vie­le Wei­ter­bil­dun­gen arbei­ten am Ziel vor­bei. Weil sie sich näm­lich nicht am Bedarf der Mitarbeiter:innen ori­en­tie­ren, oder zumin­dest nicht genug. Das heißt: Wenn dein Unter­neh­men in der bes­ten Absicht eine Mil­li­on Wei­ter­bil­dun­gen zu zahl­rei­chen The­men anbie­tet, ist das zwar gut gemeint, aber nicht ziel­füh­rend. Dei­ne Mitarbeiter:innen sind viel­be­schäf­tig­te Leu­te. Wenn du willst, dass sie sich trotz Stress, Mee­tings und viel zu viel Arbeit wei­ter­bil­den (und das willst du unbe­dingt, denn sonst wird’s bald sehr tri­cky für euch, wenn es um digi­ta­le Ent­wick­lung und Ent­wick­lung über­haupt geht) – dann musst du ihnen was bie­ten. Und zwar mehr in punc­to Qua­li­tät als in punc­to Quan­ti­tät. Kon­zen­trier dich mit dei­nem Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bot bes­ser auf weni­ge, aber dafür super­hoch­wer­ti­ge und -effek­ti­ve Lear­ning Expe­ri­en­ces. Damit machst du es dei­nen Mitarbeiter:innen leich­ter,

  1. das rich­ti­ge Ange­bot für sich zu fin­den,
  2. die­ses auch wahr­zu­neh­men
  3. und die Inhal­te wirk­lich zu ver­in­ner­li­chen, damit dar­aus Skills wer­den kön­nen.

2. Regel: Lern­kul­tur braucht Offen­heit und Aus­tausch

Wenn du dei­nen Mitarbeiter:innen von oben her­ab“ dik­tierst, was sie ler­nen sol­len, ist es nicht ver­wun­der­lich, dass sie kei­ne Lust dar­auf haben. Nie­mand weiß bes­ser, wel­che Kom­pe­ten­zen mir feh­len und ich in mei­ner täg­li­chen Arbeit gebrau­chen könn­te, als ich selbst. Also – frag! Sei bei dei­nem Ange­bot offen für Vor­schlä­ge und füh­re eine ech­te, mit­ar­bei­ter­na­he Bedarfs­ana­ly­se durch, die genau zeigt, wel­che Inhal­te wirk­lich drin­gend gebraucht wer­den.

Wenn Lear­ning-Beauf­trag­te selbst dem The­ma Wei­ter­bil­dung mit einer solch offe­nen Hal­tung begeg­nen, dann tun es in der Regel auch die Mitarbeiter:innen. Kul­tur ist näm­lich immer mit Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­bun­den. Und die funk­tio­niert im bes­ten Fall in zwei Rich­tun­gen. Wenn also ein authen­ti­scher und inter­es­sier­ter Aus­tausch dar­über statt­fin­det, was und vor allem wie gelernt wird, ist die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer, dass Wei­ter­bil­dun­gen erfolg­reich abge­schlos­sen wer­den.

3. Regel: För­der den Spiel­trieb

Wir Men­schen sind Entdecker:innen und Spieler:innen. Wir haben Lust auf Neu­es und freu­en uns, wenn wir unse­re Kom­pe­ten­zen im Wett­be­werb spie­le­risch aus­tes­ten und erwei­tern dür­fen. Das ist für dich als Learning-Beauftragte:r pures Gold wert! War­um? Weil du aus einer pope­li­gen Wei­ter­bil­dung einen Fun-Garan­ten machen kannst, auf den sich Mitarbeiter:innen rie­sig freu­en. Wie? Indem du Regeln auf­brichst, mul­ti­me­di­al arbei­test und Inter­ak­tio­nen genau da för­derst, wo sie gefragt sind. Blen­ded Lear­ning als Mischung aus digi­ta­len und anlo­gen Lern­ele­men­ten ist dafür per­fekt geeig­net. Wenn dich inter­es­siert, wie wir das schon für vie­le nam­haf­te Kund:innen umge­setzt haben, schau ein­fach mal in unse­re Cases. Mit sol­chen Wei­ter­bil­dun­gen, die auf Spie­len statt auf Aus­wen­dig­ler­nen set­zen, ver­passt du der gesam­ten Lear­ning-Men­ta­li­tät bei euch einen neu­en, fri­schen Stem­pel. Und wenn sich der ein­mal eta­bliert hat, dann ist Wei­ter­bil­dung nicht mehr läs­ti­ge Pflicht, son­dern super­coo­le Abwechs­lung vom Arbeits­all­tag – die bes­te Basis für eine effek­ti­ve neue Lern­kul­tur.

4. Regel: Bie­te das Rich­ti­ge zum rich­ti­gen Zeit­punkt an

Wenn der Stress­pe­gel bei euch gera­de hoch ist und du gera­de jetzt eine Wei­ter­bil­dung zum The­ma Bes­ser kom­mu­ni­zie­ren“ ins Team schmeißt, wer­den Men­schen eher die Zäh­ne ble­cken, als mit­zu­ma­chen. Auf das rich­ti­ge Timing kommt’s an: Sorg dafür, dass dei­ne Ange­bo­te zu den aktu­el­len Bedürf­nis­sen dei­ner Mitarbeiter:innen pas­sen. Sei rele­vant. Sei vor­aus­schau­end. Sei mit­ar­bei­ter­ori­en­tiert. Dann wer­den Lern­an­ge­bo­te als das ver­stan­den, was sie sind: wert­vol­le Tools, die die Arbeit erleich­tern und per­sön­lich wei­ter­brin­gen. Ein fabel­haf­tes Cre­do für eine funk­tio­nie­ren­de Lern­kul­tur.

5. Regel: Lern­kul­tur ist ein Wert, der in dei­ner Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie Raum fin­den muss

Für vie­le Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men ist das mit der Wei­ter­bil­dung“ so ein Ding, das neben­bei läuft. Unter­neh­men müs­sen es anbie­ten, Mitarbeiter:innen müs­sen es anneh­men. So viel Unlust für eine Sache, die eigent­lich so viel Mehr­wert brin­gen kann. Damit aus Lern­druck Lern­kul­tur wer­den kann, muss das Ler­nen an sich einen höhe­ren Stel­len­wert bekom­men.

Vie­le jun­ge Unter­neh­men haben das ver­stan­den – und mit die­ser Start-up-Men­ta­li­tät des stän­di­gen Ler­nens Din­ge erreicht, von denen gedie­ge­ne Betrie­be nur träu­men kön­nen. Natür­lich ist das Ler­nen in gro­ßen Unter­neh­men mit ande­ren Anfor­de­run­gen ver­bun­den als in einer Fünf-Mensch-Fir­ma. Trotz­dem: Die­se Hal­tung der Offen­heit als Fun­da­ment für Inno­va­ti­on und Erfolg kön­nen sich auch tra­di­tio­nel­le Unter­neh­men aneig­nen. Dazu gehört, dass Ler­nen als fes­ter Bestand­teil der Unter­neh­mens­wer­te eta­bliert wird. Zum Bei­spiel durch fol­gen­de Akti­vi­tä­ten:

  • Schreib Wei­ter­bil­dun­gen als wich­ti­gen Punkt in eure Fir­men-Gui­de­li­ne.
  • Und dann: Sorg dafür, dass es auch rea­len Raum dafür und gute Ange­bo­te gibt.
  • Ein fes­ter Lern­tag oder regel­mä­ßi­ge Aus­tauschrun­den zu neu­en Wei­ter­bil­dun­gen unter­strei­chen die Wich­tig­keit des Ler­nens in eurem Betrieb.
  • Räum dem Ler­nen den Stel­len­wert ein, den es ver­dient – mit Lear­ning-Beauf­trag­ten in eurem Team und einer Stra­te­gie für eure Wei­ter­bil­dun­gen.

6. Regel: Mach Mar­ke­ting für dei­ne Wei­ter­bil­dun­gen

Wer­bung weckt Bedürf­nis­se – und das brauchst du auch für dein Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bot. Das heißt natür­lich nicht, dass du jetzt auf die plum­pe Masche Wei­ter­bil­dun­gen als viel grö­ßer, genia­ler und bes­ser ver­kau­fenn solst, als sie sind. Son­dern viel­mehr: Kom­mu­ni­zier dein Ange­bot so, dass dei­ne Mitarbeiter:innen

  1. davon hören
  2. und den Mehr­wert für sich dar­in erken­nen.

In vie­len Unter­neh­men wird super­viel Bud­get für Wei­ter­bil­dun­gen aus­ge­ge­ben, die gar nicht wahr­ge­nom­men wer­den – weil Mitarbeiter:innen nicht ein­mal wis­sen, dass es sie gibt. Oder aber sie wis­sen es – aber sehen nicht den Vor­teil dar­in. Des­we­gen ist ein Wei­ter­bil­dungs­kon­zept immer auch mit einer guten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie zu ver­bin­den. Wenn du das bis­her nicht pro­biert hast oder dei­ne Bemü­hun­gen nicht so rich­tig funk­tio­niert haben, dann kön­nen wir dich ger­ne unter­stüt­zen. Als Agen­tur für Lear­ning & Deve­lo­p­ment set­zen wir von Anfang an auch auf das Bran­ding von Lern­an­ge­bo­ten und wis­sen genau, wann und wo was für wel­ches Unter­neh­men sinn­voll ist.

7. Regel: Lern­kul­tur = Feh­ler­kul­tur

Ein extrem wich­ti­ger Aspekt, der in vie­len Unter­neh­men noch ver­nach­läs­sigt wird: Nur wer sich traut, Feh­ler zu machen, ist bereit zu ler­nen. So ein­fach, so wahr. Wenn in eurem Unter­neh­men, viel­leicht auch unbe­wusst, der unrea­lis­ti­sche Anspruch herrscht, immer alles per­fekt machen zu wol­len, traut sich nie­mand aus der Kom­fort­zo­ne her­aus. Aber nur außer­halb derer sind Ler­nen, Inno­va­ti­on, Ent­de­cken, Ent­wick­lung und eben Bes­ser­wer­den mög­lich. Dazu gehö­ren auch Aus­pro­bie­ren und eine kon­struk­ti­ve Feh­ler­kri­tik. Wenn ihr durch eure Arbeits­wei­se und Kom­mu­ni­ka­ti­on einen wohl­wol­len­den, wert­schät­zen­den Rah­men für eure Mitarbeiter:innen schafft, könnt ihr genau die­se Hal­tung ent­wi­ckeln – und eure Lern­kul­tur stark­ma­chen.

8. Regel: Ler­nen ist indi­vi­du­ell, per­sön­lich und ver­bin­dend

Wenn du bei dei­nem Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bot den Fokus auf das Unter­neh­men und sei­ne abs­trak­ten Bedürf­nis­se legst, ver­schwen­dest du Poten­zi­al. Natür­lich wol­len wir alle, dass das Unter­neh­men, in dem wir arbei­ten, kon­kur­renz­fä­hig bleibt. Aber das reicht uns als Moti­va­ti­on zum Ler­nen nicht aus, weil es ein­fach zu unper­sön­lich ist. Wenn du willst, dass Leu­te etwas ler­nen, gib ihnen einen Anreiz, der sie als Men­schen anspricht: per­sön­li­che Wei­ter­ent­wick­lung vor wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lung, indi­vi­du­el­le Lern­an­ge­bo­te statt Ein­heits­brei, Inter­ak­ti­on statt Vor­trag.

Außer­dem wich­tig: Ler­nen in Unter­neh­men soll­te immer als ver­bin­den­des Ele­ment ver­stan­den wer­den. Schau dir dazu auch mal unse­ren Arti­kel zur Selbst­be­stim­mungs­theo­rie an, der gut erklärt, wel­che drei Grund­be­dürf­nis­se Men­schen moti­vie­ren: Auto­no­mie, Kom­pe­tenz und sozia­le Ein­ge­bun­den­heit. Ganz in die­sem Sinn funk­tio­niert Ler­nen beson­ders gut, wenn es zumin­dest teil­wei­se in der Grup­pe pas­siert – des­we­gen sind wir so gro­ße Fans von Blen­ded-Lear­ning-Ange­bo­ten. Hier hast du bei­des: indi­vi­du­ell abruf­ba­re eLear­ning-Inhal­te und ana­lo­ge Grup­pen­tref­fen, die den Aus­tausch und das Wir-Gefühl stär­ken.

9. Regel: Lern­kul­tur heißt Din­ge anders machen

Wenn wir immer nur auf das set­zen, was wir schon ken­nen, ent­wi­ckeln wir uns nicht. Des­halb emp­fiehlt sich für Unter­neh­men mit einer inspi­rie­ren­den Lern­kul­tur: Macht mal was Neu­es. Das gilt vor allem für die Lern­for­ma­te, die ihr wählt. Wenn jedes Semi­nar nach dem Sche­ma vor­ne steht eine:r, wir sit­zen hier und dann gibt’s eine Feed­back­run­de“ abläuft, ist das wenig ori­gi­nell, aber umso anstren­gen­der. Viel bes­ser: Über­rasch dei­ne Mitarbeiter:innen mit For­ma­ten, die neu, anders, unge­wöhn­lich sind. Brich Erwar­tun­gen und stell Din­ge in Fra­ge. Tausch unfle­xi­ble Lern­ge­wohn­hei­ten gegen beweg­li­che Anre­gun­gen aus. So wech­seln wir beim Ler­nen die Per­spek­ti­ve, ler­nen Din­ge und manch­mal sogar uns selbst neu ken­nen und kom­men so in den Inno­va­ti­ons­mo­dus, der uns wei­ter­bringt.

10. Regel: Ler­nen­de sind Leh­ren­de und umge­kehrt

Strik­te Hier­ar­chien zwi­schen Ler­nen­den und Leh­ren­den funk­tio­nie­ren nicht mehr. Wenn ihr eine wirk­lich bun­te, effek­ti­ve und nach­hal­ti­ge neue Lern­kul­tur in eurem Unter­neh­men eta­blie­ren wollt, dann sind eure Rol­len fle­xi­bel: Alle ler­nen von allen. Dazu gehört, dass wir zu unse­ren Unwis­sen­hei­ten ste­hen und auch und vor allem die Füh­rungs­rie­ge offen für neu­en Input durch ande­re Mitarbeiter:innen ist. Wenn du es schaffst, das als Hal­tung bei euch zu ver­an­kern, dann ent­wi­ckelt sich ein Arbeits­kli­ma voll gegen­sei­ti­ger Wert­schät­zung.

SAPE­RED loves Lear­ning – und du?

Ler­nen ist unse­re Lei­den­schaft – sowohl als Ler­nen­de als auch als Leh­ren­de. Des­we­gen sind wir nicht nur eine Agen­tur für Lear­ning & Deve­lo­p­ment, son­dern ein wohl­or­ga­ni­sier­ter Hau­fen an qua­li­fi­zier­ten Leu­ten, die kein gerin­ge­res Ziel haben, als eine fri­sche, gewinn­brin­gen­de Lern­kul­tur über­all dort zu eta­blie­ren, wo sie drin­gend gebraucht wird.

Dafür bemü­hen wir sowohl unser didak­ti­sches als auch unser tech­ni­sches Fach­wis­sen, erar­bei­ten effek­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien für Unter­neh­men und sind immer da, wenn unse­re Kund:innen uns brau­chen.

Klingt gut? Dann sind wir viel­leicht auch für dein Pro­jekt Lern­kul­tur eta­blie­ren“ die Rich­ti­gen! Lass es uns her­aus­fin­den – indem wir quat­schen. Ver­ein­ba­re ein­fach ein Gespräch mit uns, wir freu­en uns drauf.

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