Inspiration Let’s talk about stress!

Im Eng­li­schen wür­de man sagen: Prac­ti­ce what you pre­ach!
Die deut­schen Über­set­zun­gen klin­gen alle­samt etwas sper­rig, wes­halb wir es hier gar nicht erst ver­su­chen. Ihr habt ver­stan­den, wor­um es geht.

Vor ein paar Wochen hat uns Mar­tin besucht und uns gezeigt, wie wir unse­re Mobi­li­tät am Arbeits­platz stei­gern kön­nen. Den ent­spre­chen­den Post könnt ihr hier nach­le­sen.

Damals haben wir gesagt, dass wir kon­ti­nu­ier­lich auch an uns selbst arbei­ten (wort­wört­lich!) und nicht nur an Kun­den­pro­jek­ten. Und genau aus die­sem Grund hat unse­re lie­be Kol­le­gin Mara kürz­lich an einem Stres­sprä­ven­ti­ons­work­shop teil­ge­nom­men. Ihre Erfah­run­gen und Lear­nings teilt sie nicht nur mit uns, son­dern ger­ne auch mit euch:

Inspiration Oktober 28, 2021 Pascal Jodocy 4 min

Stress-Work­shop, wie stres­sig

Es ist Sams­tag­mit­tag im Okto­ber, die Son­ne wärmt die Luft auf 20 Grad und es ist kei­ne ein­zi­ge Wol­ke in Sicht. Klingt nach Spa­zier­gang im Park, ger­ne auch einem Kalt­ge­tränk in der Son­ne.

Aus­nahms­wei­se heu­te nicht für mich. Ich habe mir seit Mona­ten vor­ge­nom­men, mich mehr um mich selbst zu küm­mern. Ich woll­te täg­lich medi­tie­ren, mei­ne Yoga-Pra­xis ver­bes­sern, vie­le Bücher lesen, Fahr­rad fah­ren, schwim­men und vie­les mehr. Irgend­wie kam immer etwas dazwi­schen oder das Net­flix-Ange­bot war dann doch ein­fach zu ver­füh­re­risch. Oft war ich auch über­for­dert mit dem, was ich ver­meint­lich machen muss, um mich zu ent­span­nen. Mit der Kon­se­quenz, dass ich nichts von alle­dem über­haupt ange­gan­gen bin.

Bei der letz­ten Yoga­stun­de in einem mei­ner Lieb­lings­stu­di­os in Köln habe ich dann den Aus­hang Let’s talk about stress“ gese­hen. Die Work­shop­be­schrei­bung pass­te genau zu dem, was ich machen woll­te: Mich mei­nem Stress wid­men.

Und da war ich nun. Drau­ßen schien die Son­ne und wir saßen drin­nen im gemüt­li­chen Yoga­stu­dio. Um vier Stun­den am Sams­tag und noch­mals geschla­ge­ne sechs Stun­den am Sonn­tag mit Frem­den über Stress zu reden. Was soll ich sagen? Es war wun­der­voll!


Wie lief der Work­shop ab?

Zum Start haben wir sechs Teilnehmer:innen uns erst ein­mal anhand unse­res Schlüs­sel­bunds vor­ge­stellt. Bei der Erklä­rung, wel­chen Schlüs­sel ich wozu nut­ze, habe ich direkt viel von mir und mei­nem All­tag preis­ge­ge­ben. Das war ok, weil wir das alle gemacht haben.

Die nächs­ten zwei Tage waren dann gefüllt mit einer guten Mischung aus Theo­rie, prak­ti­schen Übun­gen zur Ent­span­nung, ver­schie­de­ner Yoga-Ein­hei­ten und ganz viel Tee.

Wir haben uns damit aus­ein­an­der­ge­setzt, was Stress über­haupt ist und wie er sich auf den Kör­per aus­wir­ken kann. In der Run­de haben wir uns unter­ein­an­der aus­ge­tauscht, wie unse­re per­sön­li­chen psy­chi­schen und phy­sio­lo­gi­schen Reak­tio­nen aus­se­hen und Ent­span­nungs­zie­le gesetzt, die wir ver­fol­gen wol­len.

Auch ich habe mir ein Ziel for­mu­liert: Jeden Abend min­des­tens zehn Sei­ten lesen. Die Neue Nar­ra­ti­ve, einen Roman oder das Tele­fon­buch – ganz egal. Aber was pas­siert, wenn mir etwas dazwi­schen­kommt“? Was ist, wenn ich spon­tan mit Freun­den auf ein Fei­er­abend­bier ans Büd­chen gehe oder das Net­flix Ange­bot doch wie­der eine unüber­wind­ba­re Ver­füh­rung dar­stellt?

Ganz ehr­lich? Zehn Sei­ten sind dann immer noch drin! Ich ste­cke mir mei­ne Zie­le erst klein, um eine Rou­ti­ne zu schaf­fen, die ich in mei­nen All­tag inte­grie­re.

Was habe ich – neben eini­gen Zie­len – sonst noch aus dem Stres­sprä­ven­ti­ons­wo­chen­en­de für mich und den Job mit­ge­nom­men?

  • Es gibt Situa­tio­nen, in denen füh­le ich mich ein­fach über­for­dert. Auch, wenn es banal klingt: Die Bestä­ti­gung, dass ich mit die­sem Gefühl nicht allein bin, hat mir posi­ti­ve Ener­gie für mei­nen Berufs­all­tag gege­ben.
  • Ich schät­ze uns als Unter­neh­men sehr offen ein. Wir spre­chen über vie­le Din­ge und schaf­fen dafür bewusst Räu­me. Das allein reicht aber nicht. Ich wer­de in Zukunft noch deut­li­cher mit mei­nen Kolleg:innen dar­über spre­chen, wie ich mich füh­le und was mich beschäf­tigt. Die Lösun­gen für mei­ne Pro­ble­me fin­de ich näm­lich nicht allein, son­dern im Team.
  • Die Pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung“ oder auch kurz PME“ ist ein Ent­span­nungs­ver­fah­ren, das ich durch das Wochen­en­de wie­der neu für mich ent­deckt habe und bei nächs­ter Gele­gen­heit mit dem Team durch­füh­ren wer­de. (1)
  • Und zum Schluss: Der nächs­te inter­ne SAPE­RED-Work­shop ist bereits in Pla­nung und ein paar der gelern­ten The­men wer­de ich für unser Team auf­be­rei­ten und tei­len. Ich bin gespannt, wel­che Takea­ways wir als Team dar­aus gene­rie­ren.

(1) Was ist die­ses PME?
Beim PME wer­den nach­ein­an­der die ein­zel­nen Mus­kel­par­tien in einer bestimm­ten Rei­hen­fol­ge zunächst ange­spannt und die­se Mus­kel­span­nung kurz gehal­ten. Anschlie­ßend wird die Span­nung gelöst. Das Ver­fah­ren lässt sich in unter­schied­li­chen Län­gen durch­füh­ren. Bei­spiels­wei­se in der kur­zen Vari­an­te über gro­ße Mus­kel­par­tien wie Hän­de, Arme, Bei­ne usw. oder in der län­ge­ren Vari­an­te über ein­zel­ne klei­ne­re Mus­kel­par­tien ange­fan­gen beim klei­nen Fin­ger und endend beim klei­nen Zeh.


Ger­ne ver­ge­ben wir ein paar Credits:
Wo hat der Kurs statt­ge­fun­den?
> https://​kom​jun​.de/

Wer hat den Kurs durch­ge­führt?
> Marc Böh­me https://​berg​auf​-ws​.de/
> Mir­ka Baa­den https://​mirk​ar​ma​-yoga​.de/

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