Change Management für – was ist das überhaupt?
Unter “Change” verstehen wir (Überraschung) den Prozess des Wandels und der Veränderung in einem Unternehmen, bspw:
- Digitalisierung
- Umstrukturierung der Abteilungen
- Wechsel in der Unternehmensführung
- Fusion
- tiefgreifende Wandlungen in der alltäglichen Arbeit, z. B. durch neue Tools
All das sind bedeutende Veränderungen in Unternehmen, die eines Change Managements oder eben einer guten Kommunikation bedürfen. Mit Change Management in Unternehmen ist also vor allem der Umgang mit Neuerungen und deren Kommunikation gemeint.
Im digitalen Zeitalter ist Change allerdings eher ein Zustand als ein Prozess mit Anfang und Endpunkt. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen nicht nur Change-Kampagnen für einzelne Neuerungen entwickeln, sondern ein Klima des Austauschs und der Offenheit. Das Change Management selber braucht also in vielen Unternehmen einen Change.
5 Fehler, die du im Change Management vermeiden solltest
Die meisten Unternehmen heute wissen: Change muss kommuniziert werden. Die große Frage lautet: Wie? Gängige Fehler im Change-Management sind dabei:
1. Es wird nicht früh genug kommuniziert
Selbstverständlich muss die Führungsriege erst einmal wissen, wie z. B. eine Umstrukturierung genau aussehen kann. Denn was ich selbst nicht weiß, kann ich auch nicht kommunizieren. Aber: Geh einfach mal davon aus, dass einzelne Mitarbeiter:innen so oder so Wind davon bekommen, dass eine große Veränderung ansteht. Natürlich werden diese Mitarbeiter:innen anderen davon erzählen und diese wieder anderen usw. Wenn dann keine offizielle Info kommt, die den Tratsch bestätigt oder korrigiert, wissen zwar alle, dass sich etwas ändert, aber nicht genau, was. Das lässt viel Raum für Spekulationen, die für euer Betriebsklima von Nachteil sein können. Geheimniskrämerei seitens der Unternehmensführung kann für Misstrauen unter den Mitarbeiter:innen sorgen. Und das ist für die Kommunikation, Leistung und Produktivität extrem gefährlich.
2. Mitarbeiter:innen werden mit Infos bombardiert
Es gibt natürlich auch Unternehmen, die es anders machen wollen: Veränderung geht alle was an – und alle sollen umfassend darüber informiert werden. Sehr umfassend. Vielleicht sogar mit drei Emails am Tag. Über drei Wochen. Dann noch mit einem Workshop und einem PDF über 120 Seiten, wo die Email-Inhalte „kompakt“ aufgelistet sind. Oje. Effektive Kommunikation heißt immer auch Verdichtung. Das bedeutet: Gerade umfassende Veränderungen müssen kompakt, verständlich und einfach kommuniziert werden. Ansonsten fühlen sich die Mitarbeiter:innen schnell überfordert – und demotiviert angesichts der da kommenden Veränderungen.
3. Change-Kommunikation wird “mal eben zwischendurch” betrieben
Eine wenig kluge Idee ist es, bedeutende Unternehmensveränderungen von jemandem kommunizieren zu lassen, der:die kein Kommunikationsgeschick besitzt. Gerade in kleineren und mittleren Betrieben kommt das allerdings oft vor. Eine Veränderung steht an, die Chefin persönlich hält mal kurz eine Rede – und weiter im Programm. Eine gute Change-Kommunikation braucht aber Expertise, eine Analyse der Positionen, die im Unternehmen vorherrschen, und (insbesondere) Feingefühl. Und ja, eine gute Change-Kampagne benötigt Zeit, um sich zu entfalten – genau so wie die Mitarbeiter:innen Zeit brauchen, um mit Neuerungen professionell umzugehen.
4. Kein „warum jetzt“ im Change Management für Mitarbeiter:innen
Im Change Management ist es enorm wichtig, dass du nicht nur kommunizierst, was sich ändert, sondern auch warum. Und vor allem: warum jetzt? Egal, ob Digitalisierung, struktureller Wandel, Personalwechsel in der Führungsebene – jedes sensible Thema verdient eine Begründung dafür, warum Veränderung notwendig ist. Wenn deine Mitarbeiter:innen verstehen, was der Wechsel dem Unternehmen bringt und warum dieser am besten gleich beginnen sollte, stößt du viel eher auf Verständnis und Offenheit, als wenn du dich nur auf das “Was-gibt-es-zu-tun” konzentrierst.
5. Kommunikation ohne Feedback
Wenn nur die Unternehmensführung kommuniziert, aber alle andere Mitarbeiter:innen schweigend die Arme verschränken, kannst du dir sicher sein: Es ist nicht so gut gelaufen. Wandel braucht Feedback. Und niemand weiß besser, was dein Unternehmen braucht als deine Mitarbeiter:innen. Deswegen sollten diese so früh wie möglich aktiv nach ihrer Meinung gefragt werden. Andernfalls fühlen sie sich übergangen und zweifeln eher an den Neuerungen.
5 Faktoren für gelungenes Change Management
Wir haben schon mit vielen Unternehmen für die Akzeptanz des digitalen Wandels in ihrer Belegschaft gearbeitet – in Workshops, Spiel-Events, eLearning-Programmen. Alle diese Formate haben eins gemeinsam: Sie funktionieren nur, wenn dahinter eine authentische und sinnvolle Kommunikation steht.
1. Finde die richtigen Kommunikator:innen
Kommunikation ist mehr als elegante Worte. Sie fußt auf Feingefühl, Verständnis, Empathie – Fähigkeiten, die jedes Unternehmen bei der Konzeption einer Change-Kampagne unbedingt braucht. Was solltest du also tun? Bilde dir ein Team aus fähigen Kommunikator:innen – und zwar schon ganz zu Anfang des Change-Projektes. Nutze ihren Rat und ihre Expertise und vertrau ihnen: Menschen mit diesen Kompetenzen können ihre Mitmenschen in der Regel gut einschätzen. Und sie wissen auch, wie etwas so gesagt werden kann, dass es die größtmögliche Akzeptanz unter den Mitarbeiter:innen hervorruft.
2. Fördere die Kommunikationsskills im Unternehmen
Hast du die richtigen Kommunikator:innen gefunden? Gut – aber damit nicht genug. Viele Unternehmen überfrachten ihre Mitarbeiter:innen nur so mit perfekt formulierten Infos zu Neuerungen. Aber viel wichtiger wäre es, ihnen selbst Kommunikationsskills an die Hand zu geben, mit denen sie Botschaften leicht verstehen, hinterfragen und selbst formulieren können, z. B. mit Hilfe von Weiterbildungen. Das ist der große Faktor, der simple Change-Kampagnen von einer offenen Kommunikationskultur unterscheidet – während erstere oft aufs „Überreden“ ausgerichtet sind, will zweitere einen Austausch. Das heißt nicht, dass einmal getroffene Unternehmensentscheidungen bei jedem kleinsten Widerstand sofort über den Haufen geworfen werden sollen. Es heißt nur: Je früher Mitarbeiter:innen in Unternehmensentscheidungen miteinbezogen werden und je geübter sie in Kommunikation sind, desto besser sind erstens die Neuerungen selbst und zweitens die Akzeptanz innerhalb der Belegschaft.
3. Erlaube Multiperspektivität
Eine Neuerung steht an – und nur die Geschäftsführung bezieht Stellung dazu? Super überholt. In der Change Kommunikation ist es wichtig, dass viele Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen Teams zu Wort kommen. Durch Multiperspektivität erhöhst du das Verständnis für die Neuerungen und stärkst das Wir-Gefühl auch in herausfordernden Zeiten des Wandels. Auch die Kund:innen-Perspektive kann hier mit einfließen, damit Mitarbeiter:innen den Mehrwert für diese (und damit für den Unternehmenserfolg) besser verstehen können.
4. Gestalte einen „Single Point of Truth“ anstelle von 1.000 Kommunikationskanälen
Große Veränderungen sind mit hohem Kommunikationsaufwand verbunden. Aber niemand möchte fünfmal am Tag eine Email zu einem bestimmten Thema bekommen. Andererseits will sich auch niemand Informationen zu wichtigen Unternehmensänderungen selbst mühsam zusammensuchen. Die Lösung: Ein „Single Point of Truth“, also eine Plattform, auf der alle wichtigen Informationen zusammenlaufen in Form von Text, Grafik, Video usw. Auch interaktive Formate sind gut geeignet, weil sie den Effekt des Mitgestaltens unter den Mitarbeiter:innen erhöhen.
5. Kenne deine Mitarbeiter:innen und deren Positionen
Wenn ich nicht weiß, wen ich überzeugen will, dann tu ich mich schwer damit. Genauso wie du in deinem Marketing eine Zielgruppenanalyse machst, solltest du dir die Positionen deiner Mitarbeiter:innen zum Thema genau angucken, bevor du eine Change-Kampagne entwickelst. Wo steht dein Team heute? Und vor allem: Wo soll es hin? Wenn du das weißt, kannst du Zweifeln konstruktiver begegnen, Gegenargumente widerlegen und die wichtigsten Punkte für deine Mitarbeiter:innen in deiner Kommunikation hervorheben.
Kommunikationsskills verbessern, Akzeptanz für Change erhöhen und Menschen begeistern mit der richtigen Weiterbildung
Ob Change Management gut oder weniger gut funktioniert, hängt also vor allem von den Kommunikationsskills und der Kommunikationskultur in einem Unternehmen ab. Beides kannst du verbessern, indem du mit deinen Mitarbeiter:innen trainierst.
Wie so ein Training aussehen kann, kommt ganz darauf an, wer ausgebildet werden soll (Führungskräfte, Kommunikator:innen, ganzes Unternehmen) und ob ihr besondere Anforderungen oder einen bestimmten Fokus habt. Weißt du noch nicht? Macht nichts, denn dafür sind wir (auch) da: Wir beraten dich schon weit vor der Konzeption dazu, wie eine Weiterbildung eure Change-Kommunikation weiterbringen und eine spürbar konstruktivere Kommunikationskultur in eurem Unternehmen etablieren kann. Klingt gut? Dann lass uns reden – wir freuen uns drauf!